ÜBERGABE Neubau an der Theo-Koch-Schule feierlich eingeweiht / Landkreis investiert sieben Millionen Euro / Neues Konzept in neuen Räumen
Gießener Anzeiger vom 18.11.2017, S. 36
GRÜNBERG (hgs). Mit einer Feierstunde weihte die Theo-Koch-Schule (TKS) ihr neues Haus G und die Aula am Standort Struppiusstraße im 50. Jahr ein. Der Spatenstich erfolgte am 16. November 2015 und das Richtfest fand am 10. August 2016 statt. Sieben Millionen Euro hat der Landkreis Gießen in diese Baumaßnahme investiert, inklusive des Abbruchs der abgängigen Gebäude.
Nach dem musikalischen Auftakt in der neuen Aula durch das Blasorchester der TKS unter der Leitung von Sarah Breitstadt und Heike Kratz-Gunkel mit dem Stück „The Star Wars Saga“ ergriff Schulleiter Jörg Keller das Wort. Er wies zu Beginn seiner Rede auf Sätze hin, die er bei seinem Amtsantritt im August 2012 sprach. Unter anderem habe er damals gesagt: „Die Ästhetik und der architektonische Reiz der TKS in seiner Gesamtheit stellte leider keine positive Entscheidungshilfe dar“ und „Mir erschien gut vorstellbar, dass hier – im Hinblick auf die marode Bausubstanz – ein Teil der nächsten Ausgabe von Dschungelcamp gedreht werden könnte“. Nun erfolge die Übergabe des völlig neu konzipierten Schulgebäudes sowie der wunderschönen Aula. Dabei wies er auf die Festschrift zum 50-jährigen Bestehen der TKS hin, die druckfrisch vorliege.
Engagement
Zahlreiche Gespräche, Informationsveranstaltungen, Besuche auswärtiger Schulen, das hohe Engagement in Politik und Verwaltung hätten letztendlich zu einem einstimmigen Ja-Votum im zuständigen Kreisausschuss geführt. Er dankte dem Schulleiter der Berufsbildenden Schule Westerburg, Joachim Dell, und seiner Stellvertreterin Sonja Diehl, die ihre Schule für die Belange der TKS geöffnet und die Entscheidung für das Bauvorhaben maßgeblich ermöglicht haben.
Schuldezernentin Dr. Christiane Schmahl überbrachte die Grüße von Landrätin Anita Schneider, die terminlich verhindert war. Auch sie erinnerte noch einmal an die mangelhafte und überalterte Bausubstanz, in die teilweise sogar Tiere, wie im Haus H, eindrangen. Deshalb habe die Frage im Raum gestanden, ob die TKS neben neuen Klassenräumen, die die alten Pavillons ersetzen sollten, noch eine Aula erhalten solle. Hier dankte sie den Mitgliedern des Schul- und Bauausschusses, die klar erkannten, dass die noch nicht sehr alte Aula und die Mensa einfach zu klein für die Schule gebaut worden waren.
Doch dann habe die Schule an die Entscheidungsträger ihren Wunsch mit einem ganz anderen Gebäude herangetragen: Mit Lernebenen und ohne Türen. Ein neues didaktisches Konzept sollte verwirklicht werden. Gemeinsam sei sie mit dem Schulleiter nach Westerburg gefahren, um sich eine Schule anzusehen, die ein ähnliches Modell schon verwirklicht hat. Auch das Kollegium habe sich dort informiert, genauso wie der Schulausschuss. Der Kreistagsausschuss für Schule und Bauen habe Mut bewiesen und zugestimmt. Mut erfordere dieses Gebäude beim Schulträger, weil man sich auf neue Wege begeben müsse, man müsse den Lehrerinnen und Lehrern vertrauen, dass sie nicht nur eine kurzlebige pädagogische Idee verfolgen, sondern auch wirklich bereit sind, lange Zeit mit diesem Bau zu leben und zu arbeiten. Die TKS weise seit 2004 eine lange Baugeschichte mit vielen Baumaßnahmen und Sanierungen vor, dazu gehöre auch die Sanierung der Sporthalle in vielen Einzelabschnitten. Die Sanierung der alten Turnhalle stehe noch aus und der Schulhof vor dem Verwaltungsgebäude sei auch noch nicht überarbeitet. Gemeinsam mit Torsten Petroschka von der ausführenden Firma sander.hofrichter architekten GmbH übergab Christiane Schmahl den Schlüssel an Jörg Keller.
Weitere Grußworte überbrachten Bürgermeister Frank Ide, Volker Karger, stellvertretender Amtsleiter des Staatlichen Schulamtes für den Landkreis Gießen und den Vogelsbergkreis, Juliane Vielitz von der Firma Lernlandschaften, Anja Warnecke, Stufenleiterin der Jahrgangsstufe 9/10, Yasmin Ceylan und Sina Schlosser von der Schülervertretung und Stefan Rautenberg, Vorsitzender des Schulelternbeirats.
In seinem Festvortrag mahnte Studiendirektor i. R. Peter Blöing einen sorgfältigen Umgang mit dem neuen Konzept an, das einer Eingewöhnungs- und Lehrphase für Lehrer und Schüler unterliege und nicht gleich von Anfang an reibungslos laufen werde.
Rahmenprogramm
Die Feierstunde wurde von einer Performance „Von gesunden Säften und sauberem Wasser“, „Sie wissen, was du tust“ vom Darstellenden Spiel unter der Leitung von Ingrid Chiroiu, dem Chor der Jahrgangsstufen fünf bis zehn mit den Liedern „We don´t need no education“, „Ist da jemand“ und „Geh ma Disco“ unter der Leitung von Hermann Wilhelmi, einem Klavierstück, gespielt von Thirza Freitag, Sabine Jung, Bathuan Yilmazcelik und Hermann Wilhelmi, einer szenischen Lesung unter dem Motto „Chronisch in Bewegung“ der Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe elf sowie dem Musikstück von Donna Summer „She works hard for the Money“ unter der Leitung von Benjamin Schön begleitet. (Fotos: Schuette)