Grünberg: Projektwochenabschluss an der Theo-Koch-Schule Grünberg: hier das Konzert des Schulorchestes.(Foto: tb)

Grünberg: Projektwochenabschluss an der Theo-Koch-Schule Grünberg: hier das Konzert des Schulorchestes. (Foto: tb)

Gießener Allgemeine vom 25.07.2015

Grünberg (tb). »Full House« in Grünberg: Von der Theo-Koch-Schule war an diesem Nachmittag nur schwer loszukommen. Ursächlich ein Rückstau, der von der B 49 bis zur Struppiusstraße reichte, ausgelöst durch den Präsentationstag der Projektwoche, der stets zum Massenandrang führt.

Die TKS besuchen schließlich über 1600 Kinder, und ein Großteil freute sich, Eltern, Großeltern und Geschwistern zu zeigen, womit sie sich in der letzten Schulwoche, mal abseits vom Lehrplan, beschäftigt hatten. Rund 50 Projekte standen zur Wahl, von »Museum, kann das spannend sein?« über »Erlebnisraum Wald« bis zum »Grundwissen Solarenergie«. Die daran teilnehmenden Schüler stellten die Ergebnisse vor Ort vor, andere entführten ihre Gäste nach Spanien: »Willkommen im Sprachkurs für Urlauber«. Oder nahmen sie sogar mit in Hessens Urzeit. Erkenntnisgewinn: »Auch im Land des Äppelwois gab’s Dinosaurier!« Wieder andere machten Theater (auf der Bühne) oder stellten einen Hip Hop-Workshop vor. Viel Wissenswertes hatten sie auch über die Verlierer der Globalisierung zu berichten: »Schokolade bittersüß – Fairer Handel zum Genießen.«

25 besondere Veranstaltungen gab’s überdies. Erwähnt seien hier nur die Auftritte des Schulorchesters, das somit auch dem in Pension gehenden langjährigen Musiklehrer Berthold Hahn seine Reverenz erwies. Oder die »Mädchen unter Strom«: Ein Kooperationsprojekt mit Bender-Netzschutztechnik, in dessen Verlauf die Teenager Spannendes erfuhren über Elektrizität, mit Azubis und Ausbildern sprachen. Solche Kooperation mit der heimischen Wirtschaft gab es auch mit der Fa. Weiss in Lindenstruth.

Zwei Projekte, auf die Direktor Jörg Keller besonders stolz war. Der aber auch ein anderes, garantiert einmaliges herausgriff: Drei Wochen lang hatten Pennäler und Ehemalige das Haus H künstlerisch verfremdet. Dort, wo dereinst Abiturienten im »Mündlichen« schwitzten, wo zuletzt aber nurmehr Waschbären was lernten, hatten sie ihrer Kreativität freien Lauf gelassen. Mit viel Farbe, und auch Witz: Inmitten einer Installation ein Tisch, darauf zu lesen: »Bin ich zu blöd?« Im Oktober soll es übrigens losgehen mit den Baumfällarbeiten, folgend der Abriss von Haus H und der Neubau von Unterrichts- und Mensatrakt. Apropos: Nicht bis ins letzte Detail zu recherchieren war, welche Ingredenzien die Teilnehmer am Projekt »Hexenküche« verwendet haben.

Ebenso wenig gelüftet wurde den rund 2000 Besuchern der TKS das Geheimnis des Erfolgs beim Pokern. Raum D014 war für diese Projektpräsentation eigens zur dunklen Spielhölle umgestaltet worden, an den Tischen finstere Gestalten mit schwarzen Anzügen und noch schwärzeren Sonnenbrillen (Whiskey und Zigarren waren aus, hieß es ). Begriffe wie »Check«, »Straight Flush« oder »Full House« » schwirrten den Beobachtern um die Ohren. Mitzocken war ausdrücklich erwünscht, floss doch der Erlös der Pokerrunde der Grünberger »Tafel« zu. Ein Elternteil, nach seinem Erfolg befragt, musste freilich einräumen, an den »Poker-Faces von der Zehnten« gescheitert zu sein: »Ob ich gewonnen habe? Ja, aber nur an Erfahrung…«