K1600_SchulhundGießener Anzeiger vom 16.07.2015, Seite 30

Grünberg (red). „Wie schreibt man denn Chihuahua? Und wieso riecht der Hund nach Hund?“ Diesen und anderen fragen gingen die Kinder der Theo-Koch-Schule Grünberg in der Schulhund-AG nach. Diese fand zum zweiten Mal statt, wieder unter der Leitung von Lehrerin Andrea Schmidt und der Sozialarbeiterin Harriet Fay. Die Fünft- und Sechstklässler haben mit dem Schulhund Teddy nicht nur praktische Übungen durchgeführt, sondern auch Hintergrundwissen erarbeitet.

Bevor Teddy zum ersten Mal mit in die Arbeitsgemeinschaft kam, wurden gemeinsam Regeln zum Umgang mit dem Hund sowie Basiswissen über diese Tiere erarbeitet. So waren die 13 Schüler nach den Herbstferien 2014 gut auf das erste herbeigesehnte Treffen mit dem großen schwarzbraunen Hovawart vorbereitet. Teddy ist ein 3,5 Jahre alter Rüde und lebt bei der Familie von Andrea Schmidt. Mit der Lehrerin hat er gemeinsam die Weiterbildung zur tiergestützten Pädagogik absolviert. Durch seine ruhige Art fördert und fordert der Schulhund Sensibilität und Rücksichtnahme. Auf lautes und unbeherrschtes Verhalten reagiert er mit Rückzug. Den Schülern wird vor Augen geführt, was passiert, wenn sie sich negativ verhalten. Sie fragen sich dann: „Was ist mit Teddy? Wieso geht er weg von mir?“

Sensibilität erforderlich

Für diesen Rückschluss ist allerdings Sensibilität und etwas Nachdenken erforderlich, was in diesem Schuljahr einigen Schülern schwerfiel. Liebevolles und umsichtiges Verhalten wiederum wird mit einer positiven Reaktion belohnt. All dies geschieht völlig ohne Wertung und Verurteilung durch den Hund. Zudem beruhigt der Körperkontakt mit dem Hund. Im hektischen Schulalltag gibt es wenig Zeit für Stille und Berührung. Durch die Zusammenarbeit mit dem Hund haben die Kinder nicht nur Inhalte gelernt, sondern zum Teil auch positive Verhaltensveränderungen mit auf den Weg bekommen. Im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft erfuhren sie viel zu den Themen Verhalten und Körpersprache, Pflege und Hygiene, Hunderassen und -berufe, Ernährung, Kosten und Zubehör.

Außerdem lernten sie den Umgang mit dem Hund, übten gemeinsam mit Teddy Kopfrechnen, Schreiben und Lesen und durften sich in immer kniffliger werdenden praktischen Übungen ausprobieren. Dabei lernten sie auch, sich zurückzuhalten, wenn andere Kinder mit Teddy arbeiteten. Zum Abschluss der Schulhund-AG wurde ein kleiner Test geschrieben und jedes Kind musste eine praktische Übung mit Teddy absolvieren, um dann beim letzten Termin eine Urkunde zu erhalten.

Die Schüler haben zurückgemeldet, dass sie viel Neues und Wichtiges im Umgang mit Vierbeinern gelernt haben, auch wenn manche schon Hundeerfahrung hatten. Im kommenden Schuljahr werden Fay und Frauchen Schmidt mit Teddy die Schulhund-AG erneut anbieten.