Gießener Allgemeine Zeitung vom 29.11.2016, Seite 41

Theo-Koch-Schüler bei Austausch in Indien dabei – Zusammenarbeit mit dortigen Colleges geplant

Die Schüler, darunter auch vier von der Theo-Koch-Schule, berichten von ihrer aufregenden Zeit in Mumbai. (Foto: pv)

Die Schüler, darunter auch vier von der Theo-Koch-Schule, berichten von ihrer aufregenden Zeit in Mumbai. (Foto: pv)

G r ü n b e r g (pm). Vier Schüler der Theo-Koch-Schule in Grünberg haben kürzlich eine aufregende Zeit in Mumbai erlebt. Der dreiwöchige Schüleraustausch war vom Rotary Club Nidda organisiert und gefördert worden. Im Kursaal in Bad Salzhausen haben die jungen Leute zusammen mit den sieben Schülern des Gymnasiums Nidda nun von ihren Erlebnissen in Indien erzählt.

Carl-Hans Schlue, Präsident des Rotary Club Nidda, und Manfred Knoll, Mentor des vom Club geförderten Austauschs, konnten Eltern, Lehrer und Schulleitungen aus Grünberg, Laubach, Nidda, Altenstadt und Hungen sowie Mitglieder des RC Nidda begrüßen.Anschließend erfuhren die Besucher, wie die Schüler die Zeit bei ihren Gasteltern, in sozialen Einrichtungen, bei Besuchen in Firmen, Schulen und Museen erlebt haben.

»Wenn man drei Wochen in einer Stadt mit über 20 Millionen Einwohnern verbracht hat, kann man das Staunen unserer indischen Gastschüler über den Anblick von unserer Region mit Wald und viel Grün besser verstehen«, erzählte Sebastian Holler aus Hungen. »In Mumbai sind unsere Freunde 365 Tage im Jahr von Menschen und Enge umgeben, Privatsphäre gibt es so gut wie gar nicht. Umso mehr beeindruckt die Herzlichkeit und Offenheit, die uns überall entgegengebracht wurde. Wir hatten eine unfassbar schöne Zeit.« Ein besonderes Erlebnis sei der Besuch eines Dorfes außerhalb von Mumbai gewesen, das von indischen Rotariern mit einem Wasserprojekt unterstützt wird. »Mithilfe von kleinen Stauanlagen konnten die Menschen nach Jahren der Trockenheit und Dürre wieder Hoffnung schöpfen«, erzählte Vanessa Pausch aus Gedern.

»Einblicke in die Sitten und Gebräuche einer anderen Kultur, das Erlernen von interkultureller Kompetenz in einer immer komplexer und sich schnell verändernden Welt – das ermöglicht das Austauschprogramm des RC Nidda in hervorragender Weise«, betonte Manfred Knoll. 47 Schüler aus unserer Region und 47 aus Mumbai hätten bisher an dem Austausch teilgenommen. Der Erwerb interkultureller Kompetenz sei im Hinblick auf das spätere Berufsleben von unschätzbarem Wert. Und dabei sei es gar nicht so schwer, in Mumbai zurechtzukommen. Mit »Bitte« und »Danke« würden sich auch dort die Türen zu den Herzen der Menschen öffnen.

Besonders erfreut zeigte sich Knoll, dass die Schulen der Region das Projekt zu schätzen wüssten und sogar Partnerschaften mit Colleges in Mumbai ins Auge fassten. Während eines viertägigen Aufenthalts Anfang November konnte Oberstudienrat Klaus Steuger von der Theo-Koch-Schule in Grünberg Kontakte zu drei Colleges in Mumbai knüpfen. Beide Seiten hätten großes Interesse bekundet, den Austausch zu intensivieren. Auch ein Lehreraustausch sei bereits angedacht. »Neben den fantastischen Eindrücken, die Mumbai durch seine Lebendigkeit bei mir hinterließ, war ich sehr angetan von der Lernbereitschaft der Schülerinnen und Schüler«, berichtete Steuger. Knoll ergänzte abschließend: »Wenn man bedenkt, dass die große Wirtschaftsregion Stuttgart derzeit mit drei Schulen an einem Schüleraustauschprogramm mit Mumbai teilnimmt, können wir heute mit großer Zuversicht und auch mit Stolz auf das Interesse von fünf Schulen in unserer Region und das zukünftige Engagement für den deutsch-indischen Schüleraustausch schauen.«

Drei Wo­chen in ei­ner 20-Mil­lio­nen-Stadt

Gießener Anzeiger vom 30.11.2016, S. 36

AUSTAUSCH Jugendliche der Theo-Koch-Schule berichten von Aufenthalt in Indien

GRÜN­BERG (red). Für drei Wo­chen ha­ben vier Ober­stu­fen­schü­ler der Theo-Koch-Schu­le in Grün­berg und sie­ben Nid­da­er Gym­na­si­as­ten die in­di­sche Mil­lio­nens­tadt Mum­bay, die bis 1996 Bom­bay hieß, be­sucht. Sie wohn­ten bei Gast­el­tern und be­such­ten so­zia­le Ein­rich­tun­gen, Fir­men, Schu­len und Mu­se­en. Die Schü­ler nah­men an ei­nem vom Rot­ary-Club Nid­da or­ga­ni­sier­ten Schü­ler­aus­tausch teil. Des­sen Prä­si­dent, Carl-Hans Schlue, und Man­fred Knoll, Men­tor des Aus­tauschs, be­grüß­ten im Kur­saal von Bad Salz­hau­sen zahl­rei­che Gäs­te bei ei­nem Abend, bei dem die Ju­gend­li­chen be­geis­tert in Wort und Bild von ih­rem Auf­ent­halt be­rich­te­ten. Das In­di­sche Kon­su­lat in Frank­furt so­wie das Deut­sche Kon­su­lat und die deutsch-in­di­sche Han­dels­kam­mer in Mum­bai hat­ten den Aus­tausch un­ter­stützt.

„Wenn man drei Wo­chen in ei­ner Stadt mit über 20 Mil­lio­nen Ein­woh­nern ver­bracht hat, kann man das Stau­nen un­se­rer in­di­schen Gast­schü­ler über den An­blick von un­se­rer Re­gi­on mit Wald und viel Grün bes­ser ver­ste­hen“, er­zähl­te Se­bas­ti­an Hol­ler aus Hun­gen. „In Mum­bai sind un­se­re Freun­de 365 Ta­ge im Jahr stän­dig von Men­schen und En­ge um­ge­ben. Pri­vat­sphä­re gibt es so gut wie gar nicht. Um­so mehr be­ein­druck­te die Herz­lich­keit und Of­fen­heit, die uns über­all ent­ge­gen­ge­bracht wur­de. Wir hat­ten ei­ne un­fass­bar schö­ne Zeit.“ Ein be­son­de­res Er­leb­nis sei der Be­such ei­nes Dor­fes ge­we­sen, das von in­di­schen Ro­ta­riern mit ei­nem Was­ser­pro­jekt un­ter­stützt wur­de. „Mit­hil­fe von klei­nen Stau­an­la­gen konn­ten die Men­schen nach Jah­ren der Tro­cken­heit und Dür­re wie­der Hoff­nung schöp­fen“, er­zähl­te Va­nes­sa Pausch aus Ge­dern.

„Ein­bli­cke in die Sit­ten und Ge­bräu­che ei­ner an­de­ren Kul­tur, das Er­ler­nen von in­ter­kul­tu­rel­ler Kom­pe­tenz in ei­ner im­mer kom­ple­xer und sich schnell ver­än­dern­den Welt – das er­mög­licht das Aus­tausch-Pro­gramm des RC Nid­da in her­vor­ra­gen­der Wei­se“, er­läu­ter­te Man­fred Knoll. „Bis­lang ha­ben 47 Schü­ler aus un­se­rer Re­gi­on und 47 aus Mum­bai die Chan­ce er­grif­fen, über Kon­ti­nen­te hin­weg Freund­schaf­ten zu schlie­ßen und sich auf ei­ne an­de­re Kul­tur ein­zu­las­sen.“ Der Er­werb in­ter­kul­tu­rel­ler Kom­pe­tenz sei ge­ra­de im Hin­blick auf das spä­te­re Be­rufs­le­ben von un­schätz­ba­rem Wert. Da­bei sei es gar nicht so schwer, in Mum­bai zu­recht­zu­kom­men. Mit „Bit­te“ und „Dan­ke“ wür­den sich auch dort die Tü­ren öff­nen.

Be­son­ders er­freut zeig­te sich Knoll, dass die Schu­len der Re­gi­on das Pro­jekt zu schät­zen wis­sen und so­gar Part­ner­schaf­ten mit Col­le­ges in Mum­bai ins Au­ge fass­ten. Wäh­rend ei­nes vier­tä­gi­gen Auf­ent­hal­tes An­fang No­vem­ber konn­te Ober­stu­di­en­rat Klaus Steu­ger von der Theo-Koch-Schu­le Grün­berg Kon­tak­te zu drei Col­le­ges knüp­fen. Da­bei wur­de von deut­scher wie von in­di­scher Sei­te ein au­ßer­or­dent­li­ches In­te­res­se an der In­ten­si­vie­rung des Schü­ler-Aus­tau­sches be­kun­det. So­gar ein Leh­rer­aus­tausch wur­de be­reits an­ge­dacht. „Ne­ben den fan­tas­ti­schen Ein­drü­cken, die Mum­bai durch sei­ne Le­ben­dig­keit bei mir hin­ter­ließ, war ich sehr an­ge­tan von der Lern­be­reit­schaft der Schü­ler“, be­rich­te­te Steu­ger. „Stets höf­lich, zu­vor­kom­mend, aber auch sehr ziel­stre­big.“ Die Idee, den Aus­tausch­schü­lern so­wohl in Mum­bai als auch wäh­rend des Auf­ent­hal­tes in Deutsch­land die Teil­nah­me zu­min­dest für ei­ne Wo­che am Un­ter­richt zu er­mög­li­chen, ha­be er mit Be­geis­te­rung auf­ge­nom­men.

„Wenn man be­denkt, dass die Wirt­schafts­re­gi­on Stutt­gart mit drei Schu­len an ei­nem Aus­tausch­pro­gramm mit Mum­bai teil­nimmt, kön­nen wir heu­te mit gro­ßer Zu­ver­sicht und auch mit Stolz auf das In­te­res­se von fünf Schu­len in un­se­rer Re­gi­on und das zu­künf­ti­ge En­ga­ge­ment für den deutsch-in­di­schen Schü­ler­aus­tausch schau­en“, er­gänz­te Man­fred Knoll.