Die Grünberger Schüler berichten über ihre Eindrücke aus der Gedenkstätte Ausschwitz. Foto: Erb

PRÄSENTATION Schüler der Theo-Koch-Schule schildern ihre Erfahrungen nach Besuch der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau

Gießener Anzeiger vom 26.01.2018, S. 58

GRÜNBERG (zy). Während der NSZeit fanden in Auschwitz-Birkenau grausame Verbrechen an Juden, Sinti und Roma sowie etlichen Kriegsgefangenender Nationalsozialisten statt. Die Opferzahlen sind nicht ganz eindeutig belegbar, es wird aber von mindestens 1,1 Millionen Juden, 140 000 Polen, 20 000 Sinti und Roma sowie mehr als 10 000 sowjetischen Kriegsgefangenen und mehr als 10 000 Häftlingen anderer Nationalität gesprochen. Die ehemaligen Gebäude des einstigen Konzentrationslagers werden heute erhalten und dienen derzeit als Museum und Gedenkstätte, damit die Verbrechen des Hitler-Regimes nicht in Vergessenheit geraten. Jährlich wird die Einrichtung von zirka 2,1 Millionen Menschen (Besucherzahlen aus dem Jahr 2017) besucht. Alleine 85 000 deutsche Besucher, darunter auch Schulklassen, kommen zum Ort mit der dunklen Geschichte, nahe der polnischen Stadt Owicim (deutsch: Auschwitz). Auch 13 Schüler aus dem Landkreis Gießen, im Alter von 14 bis 20 Jahren, darunter auch Schüler der Grünberger Theo-Koch-Schule, nahmen freiwillig an einer solchen Gedenkstättenfahrt teil. Diese wurde vom Jugendbildungswerk des Landkreises Gießen organisiert und angeboten. Schülerinnen der Fahrt und Jugendbildungsreferentin Julia Erb präsentierten nun einige ihrer Eindrücke. Dabei war es abzusehen, dass das Thema keine leichte Kost werden würde. Schließlich ging es um die tragischen Schicksale von Personen unter grausamen menschenunwürdigen Bedingungen und deren Ermordung. Bei der Präsentation merkte man den jungen Frauen, auch Wochen nach ihrem Besuch in Auschwitz, ihre Betroffenheit an. Jede der Referentinnen wählte für die Präsentation ein Unterthema aus. Während die eine sich den Stammbaum einer jüdischen Familie genauer betrachtete, untersuchte eine andere, unter welchen schrecklichen Bedingungen selbst Kinder im Lager untergebracht und dann getötet wurden. Ein weiteres Thema bezog sich auf die Menschenexperimente, die von Ärzten, wie Josef Mengele, an den Insassen vollzogen wurden. Ein weiteres Thema war das sogenannte „Sonderkommando II“, also Insassen, die zwar eine bessere Behandlung als andere erfuhren, aber sich dafür um die Leichen der Gaskammern kümmern mussten. Die Gäste der Präsentation erfuhren hier einige Details über die Arbeit dieses Sonderkommandos. Bedrückt war die Stimmung unter dem Publikum während der Vorstellung der Eindrücke der Schüler. Da lag es auch auf der Hand, dass die Schüler in Polen auch etwas anderes sehen mussten, als nur das einstige Konzentrationslager. Nichtsdestotrotz dürfte diese Fahrt einen bleibenden Eindruck bei den Schülern hinterlassen haben.