Deutsch als Zweitsprache – DaZ-Intensivklassen

An der Theo-Koch-Schule gibt es aktuell ca. 65 Schülerinnen und Schüler nichtdeutscher Herkunftssprache, die in vier DaZ (Deutsch als Zweitsprache) Intensivklassen unterrichtet werden.

In den Klassen lernen die Kinder im Alter von 10-15 Jahren vorrangig die deutsche Sprache. Der Unterricht findet dabei jeden Tag von der 1. Stunde (07:50 Uhr) bis zur 6. Stunde (12:50 Uhr) statt.

Je nach Sprachniveau werden neben Deutsch auch Unterrichtsstunden in Englisch, Mathematik und GL (Gesellschaftslehre) angeboten.

DaZ-Koordinator und Ansprechpartner für Neuanmeldungen an der Theo-Koch-Schule ist Nico Gehle.

Inhalt und Ziel der Förderung

Hier werden die Schüler an unseren schulischen Alltag, unsere Kultur herangeführt und hauptsächlich in der deutschen Sprache intensiv unterrichtet. Das Lernen der deutschen Sprache gliedert sich in die Bereiche Wortschatz, Grammatik, Lesen und Schreiben. Wir orientieren uns dabei an den Sprach-Niveaubeschreibungen von A1, A2 bis B1 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens.
Die intensive Förderung in unseren Klassen hat zum Ziel, den Schülerinnen und Schülern sukzessive den Übergang in eine Regelklasse zu ermöglichen, sie dort schulisch und sozial zu integrieren.

DaZ-Konzeption für Intensivklassen an der TKS

Unser DaZ-Unterricht verfolgt das Ziel, durch Abbau sprachlicher Barrieren, den Schülerinnen und Schülern mit nichtdeutscher Herkunftssprache optimale Voraussetzungen für eine erfolgreiche Teilnahme am Unterricht aller Schulstufen und aller Fächer zu schaffen, um ihnen entsprechende Schulabschlüsse zu ermöglichen.

Dabei werden die Vielfalt der Lernenden, ihre bisherige schulische Laufbahn und kulturelle Erfahrungen beachtet und wertgeschätzt. Unsere DaZ-Schüler werden inzwischen als Bereicherung der Schulgemeinschaft wahrgenommen.

Kurzdarstellung DaZ Konzept TKS

Der DaZ-Unterricht an der TKS Grünberg orientiert sich an der „Verordnung zur Gestaltung des Schulverhältnisses vom 19. August 2011, Schülerinnen und Schüler nichtdeutscher Herkunftssprache (Siebter Teil)“:

  • § 45 Ziele:

SuS sollen „so gefördert werden, dass sie befähigt werden, die deutsche Sprache in Wort und Schrift zu beherrschen…“ Gleiche Bildungs- u. Ausbildungschancen und gleiche Abschlüsse sollten ermöglicht werden.

  • § 56

Bei der Benotung ist „in dieser Zeit ist auf sprachlich bedingte Defizite besonders Rücksicht zu nehmen. Die Benotung ist eine pädagogische Entscheidung, die die individuellen Lernfortschritte vor dem Hintergrund des jeweiligen Standes des Erwerbs der deutschen Sprache bewertet. …“

  • § 57

Verzicht auf Ausgleich einer nichtausreichenden Zeugnisnote im Fach Deutsch, wenn eine positive Lernentwicklung des Schülers im nächsten Schuljahr zu erwarten ist (Begründung im Protokoll der Versetzungskonferenz).

Organisation der Intensivklassen

Ziel der Intensivklassen ist ein schnelles Erlernen der deutschen Sprache und Kultur. Dies gelingt nach einer zeitlich begrenzten Phase in der DaZ-Klasse (maximal 2 Jahre) vor allem durch eine Teilintegration in deutsche Regelklassen nach einer Zeit ab 6 Monaten an der TKS. Durch den Kontakt und die Alltagskommunikation mit Muttersprachlern wird der Wortschatz in der deutschen Sprache meist schnell erweitert. Außerdem lernen die Schülerinnen und Schüler der DaZ-Klasse so bereits früh das deutsche Schulsystem und die Organisation in den Regeklassen kennen.

Innerhalb der DaZ-Klassen gibt es eine Aufteilung nach Altersstand und Sprachniveau.

Die Klassenlehrerin der DaZ-Klasse „DaZ 1“ ist Frau Alice Werner. In dieser Klasse sind Schülerinnen und Schülern, die 10 bis 12 Jahre alt sind und am Anfang ihres Spracherwerbs stehen.

Klassenlehrerin der DaZ-Klasse „DaZ 2“ist Frau Goldstein. Dort befinden sich Kinder, die älter als 12 Jahre alt sind und in den ersten 6-8 Monaten Deutsch lernen.

Klassenlehrer der DaZ-Klasse „DaZ 3“ ist Herr Nico Gehle, der auch die übergeordnete Koordination des DaZ-Bereiches an der TKS leitet. In dieser Klasse lernen die Schülerinnen und Schüler, die schon seit einiger Zeit die Intensivklasse besuchen und bereits das Sprachniveau A1 erreicht haben. Viele der Kinder sind bereits in Regelklassen teilintegriert und besuchen die 5. – 9. Klasse der TKS an einigen Stunden in der Woche. Je nach Sprachniveau wird der Anteil der Stunden in der Regelklasse schrittweise erhöht. 

DaZ-Förderkurse

Für Schülerinnen und Schüler, welche die DaZ-Klassen erfolgreich absolviert haben und nun vollintegriert am Unterricht der Regelklassen teilnehmen, besteht noch für weitere zwei Jahre die Möglichkeit, an einem Nachmittag in der Woche den DaZ-Förderkurs zu besuchen. Die Schülerinnen und Schüler können dort ihre bereits erworbenen Sprachkenntnisse weiter ausbauen und werden dort individuell gefördert.

Diese finden statt am:
Montag (8.&9. Stunde) bei Frau Götzl
Donnerstag (8.&.9. Stunde) bei Herrn Gehle
Freitag (8.&.9. Stunde) bei Frau Heun

Schulabschlüsse und Perspektiven an der TKS

Nach Abschluss der Intensivmaßnahme in den DaZ-Klassen gilt als übergeordnetes Ziel, dass alle Schüler:innen einen Schulabschluss absolvieren. Die Theo-Koch-Schule bietet als Integrierte Gesamtschule (IGS) den Vorteil, zwischen verschiedenen Schulzweigen (Haupt-, Real-, Gymnasialzweig) wechseln zu können. Schon während der Teilintegrationen innerhalb der zweijährigen Frist der Intensivmaßnahme kann je nach individuellem Leistungsniveau der geeignete Schulzweig gefunden werden.

Interessant ist dabei auch der PUSCH-Zweig, der an der TKS angeboten wird. Hier erreichen Schüler:innen in kleinen Klassen den Hauptschulabschluss. An zwei Tagen in der Woche sind diese jedoch in verschiedenen Praktika, um bereits an das Berufsleben herangeführt zu werden und verschiedene Berufe kennenzulernen.

In den vergangenen Jahren konnten viele ehemalige Schüler:innen der DaZ-Klassen ihren Haupt- und Realschulabschluss an der TKS erreichen. Einige schafften es sogar, ihr Abitur zu absolvieren.

Bei älteren Jugendlichen, die wenig oder nur eine geringe schulische Vorbildung aus ihren Heimatländern haben und die keinen Abschluss an der TKS machen können, gibt es die Möglichkeit, in die „Bildungsgänge zur Berufsvorbereitung“ (BzB) an beruflichen Schulen zu wechseln.