Haus G – Offene Lernlandschaft

Um den gestiegenen Schülerzahlen und den Anforderungen modernen Unterrichtens gerecht zu werden, setzt sich die Schulgemeinde seit vielen Jahren intensiv für die Modernisierung und Neubebauung des Schulgeländes ein. Viel hat sich bereits getan, Ende 2017 wurden die neue Aula und der neue Mittelstufenbau mit offener Lernlandschaft eingeweiht.

„Geht es lediglich um schönere, modernere Klassenräume? Ersetzen wir einfach die gute alte Tafel durch interaktive Whiteboards? Soll ansonsten alles beim Alten bleiben? Wie stellen wir uns den Unterricht in den neuen Räumen vor? Wie soll das neue Gebäude für Schülerinnen und Schüler mit Leben gefüllt werden?

Um diese Fragen beantworten zu können, beauftragte die Gesamtkonferenz im Jahr 2015 eine Arbeitsgruppe. Die Arbeitsgruppe „Neubau“ machte sich also auf den Weg, um herauszufinden, wie der Neubau genutzt werden könnte, um die unterrichtlichen Möglichkeiten an unserer Schule weiter voranzubringen und damit auch auf die sich verändernden Lebensbedingungen der Schülerinnen und Schüler eingehen zu können. Kinder und Jugendliche leben heute in einer spannenden Zeit, in der sich vieles im ständigen Wandel befindet. Die digitalen Fortschritte unserer Zeit sowie die veränderten Bedingungen in der Arbeitswelt sind nur zwei Stichworte, die diese Situation näher beschreiben. Wer hätte vor 20 Jahren gedacht, welche Möglichkeiten Laptops, Tablets und Smartphones unseren Schülerinnen und Schülern neben der privaten Nutzung auch zum Lernen bringen können? Hinzu kommt die große Herausforderung, dass die zukünftige Generation junger Erwachsener in eine Arbeitswelt eintauchen wird, in der sie im Laufe ihres Lebens mit hoher Wahrscheinlichkeit verschiedenste Berufe ergreifen werden. Sie werden flexibler zwischen beruflichen Anstellungen wechseln können und gleichzeitig bietet die moderne Arbeitswelt ihnen eine Vielzahl von Möglichkeiten, um sich beruflich auszuprobieren und selbst zu verwirklichen. Aus dieser Zukunftsperspektive unserer Schülerinnen und Schüler ergeben sich Aufgaben für uns als Schule. Der Wandel weg von der reinen Wissensvermittlung hin zu einer Orientierung an Kompetenzen trägt als wichtiger Schritt diesen Veränderungen Rechnung, sollen unsere Ziele doch die Mündigkeit der Schülerinnen und Schüler und die Fähigkeit zur eigenverantwortlichen Gestaltung des eigenen Lebens sein und bleiben. Es stellte sich rund um das Projekt Neubau also die Frage, welche Kompetenzen hierfür so bedeutend sein könnten, dass sie sowohl in den verschiedenen Unterrichtsfächern wichtig als auch für unsere Schülerinnen und Schüler unabhängig vom Unterrichtsfach auf dem Weg ins Erwachsenenleben bedeutsam sind.

Für die Arbeitsgruppe „Neubau“ stand schon relativ früh fest, dass vor allem zwei übergeordnete Kompetenzen intensiv gefördert werden sollten: die Selbstständigkeit und die Teamfähigkeit. Das Anliegen der Arbeitsgruppe war es also, in intensiver Beschäftigung mit der Gestaltung des Unterrichts, den Besonderheiten der einzelnen Unterrichtsfächer und der Lern- und Lebenswelt unserer Schülerinnen und Schülerein Konzept zu entwickeln, das die bisherigen Bausteine des guten Unterrichts an unserer Schule mit neuen, bereichernden Elementen ergänzen kann. Um dieses Konzept mit konkreten Ideen füllen zu können, tagte die AG über einen Zeitraum von mehr als zwei Jahren immer wieder intensiv. Außerdem fanden mehrere Hospitationen an Schulen in der ganzen Bundesrepublik statt, welche unsere Ideen bereits alltäglich in der Schulpraxis umsetzen und so wertvolle Einblicke und Tipps in die Arbeit ermöglichten.“

(Rebekka v. Meyerinck)