Gießener Allgemeine Zeitung vom 03.03.2024
Gießen (pm). Wie kann der Start ins Berufsleben gut gelingen? Damit Schüler und Schülerinnen der Abschlussklassen die richtige Entscheidung treffen können, helfen die Berufsorientierungscoaches (BOC) des Projekts »Keiner geht verloren«. Der Landkreis Gießen hat das Programm mit Unterstützung der Agentur für Arbeit bereits vor zehn Jahren ins Leben gerufen.
Nun sind die Theo-Koch-Schule Grünberg und die Friedrich-Magnus-Gesamtschule in Laubach dazu gestoßen und damit alle zehn Gesamtschulen im Landkreis Teil des Projekts.
Die Coaches helfen bei der Berufsorientierung und bereiten die jungen Menschen in vier Modulen auf eine Ausbildung sowie das Berufsleben vor. Sie begleiten sie während der letzten Schuljahre und wenn notwendig auch danach. »Das Besondere an dem Angebot ist, dass die Coaches an den Schulen immer ansprechbar sind«, erklärt Landrätin Anita Schneider.
Erfahrungen und Bedarfsmeldungen von Schulen zeigten, dass oft zu wenig Raum für einen nachhaltigen Berufsorientierungsprozess vorhanden sei. Gleichzeitig gebe es immer mehr Möglichkeiten am Ausbildungs- und Arbeitsmarkt. Das Projekt ermögliche, innerschulisch die richtigen Weichen auf dem Weg in das Berufsleben zu stellen.
Die Coaches sind Vertrauenspersonen und daher optimalerweise fest in die Schulgemeinde integriert. Der Landkreis vernetzt sie mit anderen Akteuren wie den Berufsschulen, der Handwerkskammer oder der Industrie- und Handelskammer,
»Wir wollen erreichen, dass sich die Schülerinnen und Schüler der neunten und zehnten Klassen in ihrer Berufswahl sicher fühlen«, sagt der Leiter der Theo-Koch-Schule in Grünberg mit Blick auf die Teilnahme. Irina Reh, Direktorin in Laubach, sieht das Programm als eine Bereicherung für die Schülerschaft: »Wir haben eine gute Lösung gefunden, jede und jeden mit unseren Angeboten zu erreichen und die Coaches zusätzlich zur bestehenden Berufsorientierung zu etablieren.« Dass das Programm an beiden Schulen erfolgreich gestartet ist, zeigen die Berichte der jeweiligen Coaches. Lea Lex, (Grünberg) und Michelle Olbrich (Laubach), die von individuellen Beratungen, der erfolgreichen Vermittlung von Praktikumsplätzen und Jugendlichen berichten, die selbstständig um Ratschläge oder eine Beratung bäten.
Das Projekt, das von der Zaug gGmbH in Zusammenarbeit mit der AWO Hessen-Süd für den Landkreis umgesetzt wird, läuft weitere drei Jahre. Finanziert wird es von Arbeitsagentur und Kreis.