Sonntag-Morgenmagazin vom 09.05.2023

Draymell Diaz Rodriguez aus Costa Rica (l.) und Lidor Mesika aus Israel sorgten in der TKS-Aula für Welt-Musik. Foto: TKS

»World Music for Human Rights« lautete das Motto eines mit hochkarätigen Musikern besetzten Konzerts an der Theo-Koch-Schule in Grünberg.

Im Rahmen eines Festes, das die »SoR-SmC«-Gruppe (»Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage« ) der Theo-Koch-Schule in Grünberg zusammen mit den DaZ-Klassen (Deutsch als Zweitsprache) gestalteten, konnten in der Aula zwei herausragende Musiker begrüßt werden: der Oboist Draymell Diaz Rodriguez aus Costa Rica und – nach wenigen Wochen bereits zum zweiten Mal – der Sänger Lidor Mesika aus Israel.

Zusammen stellten sie eine Auswahl von Liedern aus ihrem Repertoire in Spanisch, Hebräisch, Jiddisch, der jüdisch-spanischen Sprache Ladino und Persisch vor. Bei einer englisch-hebräisch-spanischen Version von Leonhard Cohens »Hallelujah« gelang es Mesika auch, das Publikum zweistimmig in den Chorus einstimmen zu lassen.

Das Publikum aus den Jahrgängen 9 und 11 erlebten außerdem eine Lesung der UN-Menschenrechte in allen 22 Sprachen, die an der TKS gesprochen werden. Überwiegend lasen dabei die Schüler und Schülerinnen aus den DaZ-Klassen in ihrer jeweiligen Muttersprache die Artikel vor. Die Moderation der Veranstaltung in englischer Sprache durch die Schülerin Jana Krüger – eine Geste des Entgegenkommens gegenüber den Gästen – verlieh der Veranstaltung zusätzlich internationales Flair.

Ilse Staude, ehemalige Schulpfarrerin der TKS und Initiatorin der Schule-ohne-Rassismus-Gruppe, hielt eine bewegende Rede, in der sie die Jugendlichen zu andauerndem Engagement für die Menschenrechte und gegen jede Form von Diskriminierung ermutigte. Grußworte sprachen außerdem TKS-Direktor Jörg Keller und Marion Balser für den Partnerschaftsverein Gießen-Netanya, über den der Kontakt zu den Musikern zustande gekommen war.

Die Theo-Koch-Schule nimmt ihre Selbstverpflichtung, »Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage« zu sein, sehr ernst, sowohl seitens der Schulleitung und der Lehrkräfte als auch seitens der Schülerschaft, aus der sich immer wieder Projektgruppen mit Ideen zur konkreten Umsetzung der Selbstverpflichtung zusammenfinden. So auch zu dieser Veranstaltung, bei der über die allgemeine Vorstellung der Arbeit der Gruppe durch die Lernenden Sarah Schmidt und Luke Schaaf hinaus eine Unterschriftensammlung begonnen wurde. Diese soll – als eine symbolische Erneuerung der Selbstverpflichtung aus dem Jahr 1996 – den Willen der Schulgemeinde der TKS bestätigen, Diskriminierungen zu überwinden.

Ilse Staude, ehemalige Schulpfarrerin der TKS, bei ihrem Grußwort. Foto: TKS