Hakim Benbadra. Foto: Zylla

UN­TER­RICHT „Fran­ce­Mo­bil“ macht Sta­ti­on an der Theo-Koch-Schu­le / Ha­kim Ben­ba­dra bringt Vo­ka­beln spie­le­risch bei / Wis­sens­ver­mitt­lung mit Hu­mor

Gießener Anzeiger vom 04.05.2017, S. 33

GRÜN­BERG (zy). Ab­wech­slung im täg­li­chen Schul­all­tag ist si­cher­lich bei je­dem Schü­ler, aber auch den Leh­rern, will­kom­men. Ge­nau die gab es kürz­lich drei Stun­den lang in der Theo-Koch-Schu­le, als der Fran­zo­se und Wahl-Main­zer Ha­kim Ben­ba­dra den Schü­lern der sech­sten Klas­sen im Rah­men des Pro­gramms „Fran­ce­Mo­bil“ ei­ne spie­le­ri­sche Lek­ti­on in Fran­zö­sisch gab.

Über ein On­li­ne­for­mu­lar un­ter www.fran­ce­mo­bil.fr sol­len Lehr­an­stal­ten un­kom­pli­ziert und deutsch­land­weit ei­nen der zwölf jun­gen Lek­to­rin­nen und Lek­to­ren an­for­dern kön­nen. In be­reits 14 Jah­ren soll das Pro­gramm bun­des­weit ei­ne Mil­lio­nen Schü­ler an über 13 000 Schu­len er­reicht ha­ben, be­haup­ten die Ver­an­stal­ter, ei­ne Ko­ope­ra­ti­on aus dem Deutsch-Fran­zö­si­schem Ju­gend­werk (DFJW), dem In­sti­tut fran­çais Deutsch­land und der Ro­bert-Bosch-Stif­tung. Ziel soll es sein, die Schü­ler „spie­le­risch für die fran­zö­si­sche Spra­che und Kul­tur zu be­geis­tern“.

Spaß hat­ten die Schü­ler bei Ha­kims Lehr­stun­den al­le­mal. Wäh­rend Fran­zö­sisch-Leh­re­rin Ale­xan­dra Pe­ter teils hei­ter, teils stolz den Un­ter­richt ver­folg­te, lei­te­te der 24-jäh­ri­ge Fran­zo­se ganz sou­ve­rän und selbst­be­wusst durch das spie­le­ri­sche Ge­sche­hen mit ei­ner sprach­li­chen Mi­schung aus Deutsch und Fran­zö­sisch. Wur­de es sel­ten mal zu laut und chao­tisch im Halb­kreis vor dem Leh­rer­pult muss­te der zwei Me­ter gro­ße Hü­ne nicht mal die Stim­me er­he­ben. Ein stren­ger Blick und er­mah­nen­de Wor­te reich­ten aus. Schließ­lich sei die­ser Un­ter­richt ei­ne ein­ma­li­ge Sa­che, da soll­te man die Zeit auch sinn­voll zu­sam­men nut­zen, lau­te­te sein Ap­pell, der bei den Schü­lern an­kam und di­rekt für Ru­he sorg­te.

Die Fran­zö­sisch-An­fän­ger lern­ten bei Ha­kim in ver­schie­de­nen Spie­len fran­zö­si­sche Vo­ka­beln, Geo­gra­fie und das ein oder an­de­re wis­sens­wer­te über die fran­zö­si­sche Kul­tur. Aber auch, was man auf die sim­ple Fra­ge „Wie geht es dir?“ – oder fran­zö­sisch „Com­ment ça va?“ – ant­wor­ten kann. Das kam al­les so gut an, dass in der Fra­ge­run­de am En­de der Lek­ti­on ein Schü­ler wis­sen woll­te, ob sie Ha­kim noch­mal wie­der­se­hen. „An die­ser Schu­le? Nein.“, lau­te­te sei­ne Ant­wort. „In Pa­ris?“, frag­te da­rauf der Schü­ler. Denn schließ­lich kom­men doch al­le Fran­zo­sen aus Pa­ris, oder?