Gießener Anzeiger vom 04.11.202
Thematisch gibt es zwei Schauen zu sehen: Die Wanderausstellung und Reproduktionen aller Einjährigen-Fotos der Abschlussklassen von 1912 bis 1934 der ehemaligen Grünberger Realschule.
Grünberg (voh). Bereits vor 100 Jahren hatte es vielfältige Beziehungen von Londorf mit Grünberg gegeben. Doch weil aktuell eine Ausstellung mit Londorfer Inhalt im Museum im Spital (Hintergasse 24) gezeigt werde, »gibt es keine Gebietsreform«, meinte augenzwinkernd Bürgermeister Marcel Schlosser. Zur Vernissage im Rathausfoyer saß ein großes Publikum.
Thematisch gibt es zwei Schauen. Jens Hausner, Lehrer für Französisch und Mathematik an der CBES Standort Allendorf/Lumda, hatte die Wanderausstellung »Jüdisches Leben in der Rabenau« für Roll-ups konzipiert. Diese wurde bereits in Londorf und Lollar gezeigt.
In einem separaten Museumsraum hängen Reproduktionen aller Einjährigen-Fotos der Abschlussklassen von 1912 bis 1934 der ehemaligen Grünberger Realschule. In einem eigens erstellten Gedenkbuch sind die Biografien der jüdischen Prüflinge nachzulesen. Rekonstruktion der jüdischen Biografien zählt zum Erinnerungsprojekt, geleitet von Christina Müller, Lehrerin für Geschichte an der Theo-Koch-Schule Grünberg. Alle Grünberger Ausstellungsbesucher sind gebeten, weiterführende Informationen, soweit bekannt, im Museum zu notieren.
Beide Ausstellungsmacher erläuterten, dass ihre Projekte nicht abgeschlossen seien, noch bestehende Lücken gefüllt, unvollständige oder fehlerhafte Angaben nachgebessert würden. Hausner teilte mit, er sei von Berufs wegen kein Historiker und seine fachliche Qualifikation für den Rückblick in die Geschichte sei der Vorsitz des Vereins für Heimat- und Kulturgeschichte der Rabenau, Trägerverein des Museums der Rabenau in Londorf.
Bürgermeister Schlosser dankte Müller und Hausner für deren Mühe, beide Schauen auszurichten. Die Doppelausstellung dauere bis zum 27. Januar.