Musizieren ohne Wettbewerbsdruck

Das Blasorchester der Theo-Koch-Schule Grünberg unter der Leitung von Sarah Breitstadt. Foto: Wißner

Regionalbegegnung »Schulen in Hessen musizieren« mit Konzert an der Grünberger Theo-Koch-Schule

Kreis Gießen (twi). »Nach zwei Jahren Stille wird es heute wieder laut. Die Freude ist groß, dass wir diese Zeit überstanden haben. Es ist schön, dass es nun in Grünberg losgeht«, begrüßte Thomas Spahn vom Bundesmusikverband Musikunterricht die Teilnehmer an der Regionalbegegnung »Schulen in Hessen musizieren«.

450 Schüler aus neun Schulen

Erstmals seit 2020, als es noch zwei solcher Begegnungskonzerte in Großen-Buseck und Garbenteich gab, fand nun in der Aula der Theo-Koch-Schule wieder ein Begegnungstag von schulischen Chor- und Instrumentalgruppen aller Besetzungen, Altersstufen und Schulformen statt. »Auch wenn die Aula nicht ausreicht, ist es schön, dass es hier stattfindet«, so Spahn, der damit jedoch auch sogleich ein Problem ansprach. Der Veranstaltungsort reichte bei Weitem nicht aus, um neun teilnehmenden Schulen mit 450 Schülern genügend Platz zu bieten.

In der Vergangenheit gab es aufgrund des großen Interesses gerade von Schulen aus dem Landkreis Gießen zwei solcher Begegnungskonzerte in der Region. »Es gibt eine Delle bei den Schulen im Musikbereich«, räumte Spahn ein. Lediglich zwei Schulen aus dem Landkreis nahmen an der Regionalbegegnung teil. Das gesunkene Interesse gerade von Schulen aus dem Landkreis Gießen führte letztendlich auch dazu, dass es landesweit nur noch acht statt wie vor der Pandemie neun Regionalbegegnungen gibt.

»Es ist so gut und so schön und auch verwunderlich, wie schnell das Musikleben in den Schulen wieder aktiv geworden ist. Ich genieße das heute hier«, war Spahn von dem begeistert, was während der dreieinhalbstündigen Veranstaltung geboten wurde. Sein besonderer Dank galt Regionalkoordinatorin Sarah Breitstadt für die Organisation, die diese spontan übernommen hatte. »Schulen in Hessen musizieren« ist kein Wettbewerb. Ziel der Veranstaltung ist es, dass Schüler möglichst ohne Wettbewerbsdruck für- und miteinander musizieren.

Austauschplattform

Wie Spahn ausführte, geht es bei dieser Begegnungsveranstaltung darum, Anregungen mitzunehmen, Ideen zu bekommen und im Kollegium ins Gespräch zu kommen. Veranstaltet wird »Schulen in Hessen musizieren« bereits seit 1978 vom Bundesverband Musikunterricht für musikalische Bildung an Schulen in Verbindung mit dem Hessischen Kultusministerium. Nach einer Gedenkminute anlässlich des Jahrestags des Kriegsbeginns in der Ukraine startete das Begegnungskonzert, welches das Blasorchester der Theo-Koch-Schule unter der Leitung von Sarah Breitstadt und Heike Kratz-Gunkel mit den Titeln »I got you I feel good« von James Brown und »Swiss Whistle« von Gilbert Tinner eröffnete.

Unter Leitung von Elke Reith trat der Chor der Laubacher Friedrich-Magnus-Gesamtschule auf. Die Schülerinnen und Schüler wussten mit dem »Wellerman«, »In your arms«, »Je veux« und »Hit the Road Jack« zu gefallen. Die weiteren teilnehmenden Schulen kamen aus Wetzlar, Freigericht. Friedrichsdorf, Schotten, Hirzenhain, Alsfeld und Karben.

Die Entscheidung, welche sieben Ensembles zum Landeskonzert am 1. Juni nach Wiesbaden eingeladen werden, orientiert sich nicht primär an der Qualität. Kriterien hierfür sind auch die Vielfalt und die Originalität der Darbietungen. Verschiedene Regionen, Schulformen, Besetzungen, Altersgruppen und Programme sollen bei diesem repräsentativen Konzert dargeboten werden.