Die Klasse 6e der Theo-Koch-Schule bei der Vorführung ihrer selbst produzierten
Radiosendung vor Publikum. Foto: Zylla

KREA­TIV Theo-Koch-Schü­ler ent­wi­ckeln Me­dien­pro­jekt / Bei­trä­ge und Wer­be­blocks

Gießener Anzeiger vom 28.02.2017, Seite 35

GRÜN­BERG (zy). Da war die Auf­re­gung groß un­ter den Schü­lern der 6e der Theo-Koch-Schu­le, als sie vor den Gäs­ten die Er­geb­nis­se ih­res Pro­jekts vor­tra­gen durf­ten. „Ear­sin­nig hö­ren!“ – das steht für ein Me­dien­kom­pe­tenz­pro­jekt für drit­te bis sech­ste Klas­sen an hes­si­schen Schu­len.

Das Ziel soll es da­bei sein, den Hör­sinn und die Auf­merk­sam­keit der Schü­ler zu schär­fen. Da­mit das Pro­jekt auch bei den Schü­lern gut an­kommt, wer­den die Lek­tio­nen spie­le­risch von den Me­dien­co­achs Ju­li­ane Spatz und Ma­ria Bo­ni­fer vom Hes­si­schen Rund­funk ver­mit­telt. In Ko­ope­ra­ti­on mit der Klas­sen­leh­re­rin der 6e der Theo-Koch-Schu­le, Kat­ja Mand­ler, ent­stand da­bei ei­ne ei­ge­ne Ra­dio­sen­dung, in der je­der der Schü­ler sich mit sei­nen Ide­en ein­brin­gen konn­te.

So führ­ten die ei­nen klei­ne In­ter­views in der In­nens­tadt mit Grün­ber­ger Bürg­ern und stell­ten den Er­wachs­enen die Fra­ge: „Wenn Sie sich von un­se­rer Ge­ne­ra­ti­on et­was wün­schen könn­ten, was wä­re das und wa­rum?“ Die Ant­wor­ten und Ap­pel­le der Pass­an­ten wa­ren viel­sei­tig. Die ei­nen wünsch­ten sich ei­ne fried­li­che Ge­ne­ra­ti­on, die oh­ne Ge­walt durch ihr Le­ben geht. Wie­der an­de­re hof­fen na­tür­lich auch auf am­bi­tio­nier­te Schü­ler, die gu­te No­ten an­stre­ben, um es spä­ter im Le­ben zu et­was zu brin­gen. Doch auch das bei Schü­lern be­lieb­te Smart­pho­ne war ein The­ma: Die äl­te­re Ge­ne­ra­ti­on for­der­te von den Kin­dern, es auch mal ig­no­rie­ren zu kön­nen.

Hör­spiel

„Da ge­hört na­tür­lich ei­ne Men­ge Mut für die Schü­ler da­zu, mit ei­nem Mi­kro­fon auf Frem­de zu­zu­ge­hen und ih­nen Fra­gen zu stel­len“, gibt Klas­sen­leh­re­rin Kat­ja Mand­ler zu be­den­ken. Ein wei­te­rer Teil der Ra­di­os­how war ein kur­zes Hör­spiel über Lu­ke: Als bei Lu­ke näm­lich kei­ne El­tern zu­hau­se sind, gönnt sich der Schü­ler erst mal ei­ne aus­führ­li­che Run­de mit sei­nem Lie­blings­com­pu­ter­spiel. Um sei­nen Hun­ger zu stil­len, isst er na­tür­lich kei­ne nahr­haf­te Mahl­zeit, son­dern ei­ne Tü­te Chips – schließ­lich sind ja kei­ne Er­wach­sen da, um ihn da­ran zu hin­dern. Als er dann vor Mü­dig­keit in sei­ne Träu­me ab­drif­tet, fin­det er sich in ei­ner Fan­ta­sie­welt wie­der, die er vor dem bö­sen Vam­pir Di­mi­tri ret­ten muss. Hil­fe be­kommt er da­bei von der El­fe Ma­rie. Die Ge­schich­te ent­stammt der Fe­der der Schü­ler der 6e höch­stselbst. Den fik­ti­ven Cha­rak­te­ren lie­hen sie selbst­ver­ständ­lich auch ih­re Stim­men.

Da­zwi­schen gab es klein­ere Bei­trä­ge wie et­wa ei­nen Wer­be­block, wo mit viel kind­lich nai­vem Hu­mor ver­schie­de­ne aus­ge­dach­te Pro­duk­te be­wor­ben wur­den. Da­zu gab es ei­ne fan­ta­sie­vol­le Nach­rich­ten­sen­dung mit Wett­er­vor­her­sa­ge, bei dem ein Marsh­mal­low-Schau­er an­ge­kün­digt wur­de. Auch ein kur­zes Mu­sik­stück hat­ten die Mäd­chen und Jun­gen ein­stu­diert und tru­gen es vor.

Ins­ge­samt wur­de die­ses Pro­jekt an zwölf hes­si­schen Schu­len in die­sem Schul­jahr voll­zo­gen. Ini­ti­iert wur­de es von der „Stif­tung Zu­hö­ren“ und un­ter­stützt durch die Spar­kas­sen-Kul­tur­stif­tung Hes­sen-Thü­rin­gen. „Ear­sin­nig hö­ren!“ be­steht aus drei Tei­len: Zum ei­nen be­su­chen die Lehr­kräf­te ei­nen Fort­bil­dungs­tag zu der The­ma­tik. Im Un­ter­richt fin­den dann die Vor­be­rei­tun­gen mit den Schü­lern zu­sam­men statt. Beim letz­ten Schritt wer­den mit den Me­dien­co­achs und pro­fes­sio­nel­ler Aus­rüs­tung Auf­nah­men mit den Schü­lern zu­sam­men pro­du­ziert. Das Er­geb­nis ist ei­ne Ra­di­os­how, die vor ei­nem Pu­bli­kum – mit ei­ner Mi­schung aus Li­ve­auf­trit­ten und Ton­ein­spiel­ern der Schü­ler – prä­sen­tiert wird. Da­für ern­te­ten die klei­nen Künst­ler viel Ap­plaus von El­tern und Lehr­kräf­ten.