In der Woche vor den Osterferien erhielten die Gesamtschulen in Hessen, darunter auch die TKS, einen Hilferuf von der Walter-Lübcke-Schule in Wolfhagen: Katia Kheder, eine 16-jährige Schülerin, war Ende März mit ihrer Familie in einer Nacht- und Nebelaktion nach Bulgarien abgeschoben worden. Vor drei Jahren war die Familie aus Syrien geflüchtet. Katia bereitete sich auf ihren Realschulabschluss vor und hatte einen Ausbildungsvertrag als Altenpflegerin in der Tasche. Ihr Bruder hat den Hauptschulabschluss geschafft, die Familie hat gut Deutsch gelernt. Eine erfolgreiche Integrationsgeschichte, die nun durch die Abschiebung brutal unterbrochen wird.

„Auch wenn die Abschiebung geltendem Recht entspricht, muss man damit nicht einverstanden sein“ erklärt TKS-Leiter Jörg Keller. „Vielmehr ist es die Pflicht einer Schule mit Courage wie der TKS und sicherlich auch im Sinne von Walter Lübcke, dem Namensgeber der Wolfhagener Schule, sich für Menschen einzusetzen, die in unserem Land Schutz suchen.“ Eine Gruppe von Abiturient:innen, die sich der antidiskriminierenden Arbeit an der TKS widmet, hat sich mit Katia Kheders Geschichte beschäftigt und einen emotionalen Protestbrief verfasst. Von der Wolfgang-Lübcke-Schule wurde eine Petition formuliert zur Rückholung der Kheders, die auf der Homepage zu finden ist (www.walter-luebcke-schule.de). Wegen der großen Resonanz auf den Solidaritätsaufruf hat die Walter-Lübcke-Schule ein Spendenkonto eingerichtet, um die Familie, die mittellos in Sofia festsitzt, auch finanziell zu unterstützen:

Schulverein der Walter-Lübcke-Schule e.V.

IBAN DE36 5205 0353 0011 8235 93

Stichwort: Hilfe für Katia

Protestbrief (pdf)