K1600_geldunterricht

Gießener Anzeiger vom 16.07.2015, Seite 31

GRÜNBERG (red). Das Pilotprojekt „Geldunterricht“ stand im zweiten Schulhalbjahr auf dem Programm der Klasse 10b der Theo-Koch Schule Grünberg mit ihrem Klassenlehrer Klaus Steuger. Das teilt die Schule in einer Pressemitteilung mit.

In zwölf Doppelstunden stand „Geldexperte“ Maik Walther aus Weickartshain der Klasse im Unterricht zur Verfügung. Walther ist neben seinem Job als Versicherungs- und Finanzmakler in seiner Freizeit für die private „Initiative Europas Geldlehrer“ aktiv. Diese Initiative wurde von dem Wirtschaftspsychologen Bernd W. Klöckner (Hillscheid/Westerwaldkreis) ins Leben gerufen. Dabei geht es nach Angaben der Initiatoren „um gelebten Konsumenten- und Verbraucherschutz“. Ziel sei es, dass junge Menschen den Umgang mit Geld so trainieren, dass sie später die richtigen Entscheidungen treffen. Die Initiative wolle es jungen Menschen ermöglichen, selbstständig Finanzprodukte zu prüfen und diese zu verstehen, um eigene Anlagestrategien zu entwickeln.

Mit einem speziellen Taschenrechner, der jedem Schüler zur Verfügung gestellt wurde, rechneten Schüler und Klassenlehrer spannende Aufgaben.

Von der Eigenheimfinanzierung über die Auswirkungen von Inflation, Zins und Zinseszins bis zu den „versteckten“ Kosten in Sparverträgen wurden Aufgaben hin und her gerechnet und Angebote von Finanzinstituten geprüft. Oftmals gab es große Augen und Verwunderung über die Ergebnisse, doch – so stellten die Schüler bald fest – der Rechner rechnet immer richtig und ist unbestechlich.

Als sich „Geldlehrer“ Maik Walther vor den Osterferien der Klasse vorstellte, war bei den Schülern nach Angaben der Schule durchaus Skepsis über den Nutzen des Pilotprojekts zu erkennen.

Bereits bei der Vorstellung betonte Maik Walther: „Es geht mir vor allem darum, euch die Auswirkungen von Geldentscheidungen aufzuzeigen.“ Nach nur wenigen Berechnungen sei aber den Schülerinnen und Schülern schnell klar geworden, welche Bedeutung dieses Thema für sie haben.

Zum Abschluss der Unterrichtseinheiten schrieben die Schüler einen Test, der von allen bestanden wurde. Deswegen erhielt auch jeder Schüler ein Zertifikat über seine erfolgreiche Teilnahme am „Geldunterricht“ überreicht.

Abschließend lässt sich nach Angaben der Theo-Koch-Schule „festhalten, dass das Projekt eine sinnvolle Ergänzung zum regulären Unterricht darstellt“.

Sofern es der Lehrplan zulasse, solle auch im kommenden Schuljahr wieder Raum für den „Geldunterricht“ geschaffen werden.

Mehr Informationen finden Interessenten im Internet unter www.europasgeldlehrer.eu.