Hier schlägt das Herz der Projektwoche

Montag, 18. Juni 2018, letzte Woche vor den Sommerferien. Die TKS-Projektwoche hat begonnen. Mehr als 50 Projekte, von A wie Aquarellmalen bis Z wie Zumba, werden angeboten, mehr als 1500 Schüler/-innen und circa 150 KollegInnen freuen sich auf die nächsten Tage, die so ganz anders sind als der normale Unterricht. Für das siebenköpfige Organisationsteam ist diese Woche besonders aufregend, denn endlich kann es losgehen. Es ist der Endspurt einer einjährigen Vorbereitungszeit. Im Lehrerzimmer, wo die Fäden zusammenlaufen, beantworten die ProWo-Koordinatoren Daniela Schmitt und Christian Noack die Fragen von Projektwochenreporterin Christina Müller.

 

C.M.: Das Wichtigste zuerst – wie behaltet Ihr bei dem Stress Eure Nerven im Griff?

C.N.: Mit viel Kaffee.

D.S.: Meine Nervennahrung ist Schokolade.

C.M.: Warum findet Ihr die Projektwoche wichtig?

D.S.: Es ist einfach mal was anderes als der übliche Unterricht. Die Schüler/-innen können handwerklich arbeiten, Sport treiben oder kreativ sein. Und auch für die Lehrkräfte ist es eine Abwechslung. Für Kollegen, die ihr Hobby zum Projekt gemacht haben, kann diese Woche sogar eine Entspannung sein.

C.N.: Wichtig finde ich auch, dass die ProWo nicht im Klassenverband stattfindet. Es gibt die Möglichkeit, neue Leute kennenzulernen, die Altersgruppen mischen sich. Alles ist ein bisschen lockerer.

C.M.: Wann beginnt Ihr mit den Vorbereitungen? 

D.S.: Strenggenommen schon am Schuljahresanfang, auf jeden Fall aber vor den Herbstferien des vergangenen Kalenderjahres. Per E-Mail werden die Kolleginnen und Kollegen aufgefordert, ihre Projekte einzureichen. Wir entscheiden dann, was davon machbar ist und was nicht. Bis Ende Januar des Projektwochenjahres sollen die Beschreibungen vorliegen, die Schüler/-innen wählen sich dann im Idealfall bis März in ihre Projekte ein.

C.M.: Warum muss das alles so weit im Voraus passieren?

D.S.: Da sind natürlich die fixen Termine, die wir berücksichtigen müssen: die 12er sind vor, die 8er nach den Osterferien im Praktikum. Die Einwahlen sollten auf jeden Fall vorher stattgefunden haben.

C.N.: Außerdem brauchen wir Zeit fürs Tauschen, weil nicht in jedem Fall der Erstwunsch realisiert werden kann. In manchen Jahren waren wir so früh, dass wir eine ganze Woche Zeit hatten fürs Tauschen.

D.S.: Das ist uns in diesem Jahr leider nicht gelungen. Dadurch hatten wir als Koordinatoren mehr Arbeit, denn die Schüler/-innen wollten natürlich trotzdem tauschen, aber wir konnten das nicht offiziell übers Computerprogramm laufen lassen.

C.M.: Das heißt, die KollegInnen könnten Eure Arbeit erheblich erleichtern, wenn sie sich an die Fristen halten und pünktlich liefern würden. 

C.N.: So ist es. Gerade für diejenigen, die ihre Projektvorschläge und -beschreibungen fristgerecht abgegeben haben, ist es blöd, wenn sie nicht frühzeitig erfahren, ob ihr Projekt auch zustande kommt.

D.S.: Es müssen ja Ausflüge organisiert werden – beispielsweise in den Zoo (Projekt „Giraffe, Erdmännchen und andere Tiere“) oder ins Eintracht-Frankfurt-Museum (Projekt „Sport im Nationalsozialismus“). Auch um externe Gäste einzuladen und das benötigte Material zu bestellen,  braucht man einen gewissen Vorlauf.

C.M.: Welches Projekt findet Ihr in diesem Jahr besonders interessant?

D.S./C.N.: „Basteln mit Beton“. Das hört sich spannend an.

D.S.: Viele Projekte finden schon seit einigen Jahren immer wieder statt, weil sie einfach gut ankommen bei den Schülerinnen und Schülern. Zum Beispiel der Besuch der aktuellen Sonderausstellung im Museum, Nähen oder Klettern und Bouldern. Ich selbst habe einige Jahre lang das Projekt „Armbänder und Schmuck basteln“ angeboten, das jetzt von zwei Kolleginnen übernommen worden ist. Die Abläufe sind schon fertig, nur das Material muss jedes Jahr neu besorgt werden. So kann man sich Arbeit sparen.

C.N.: Ich persönlich finde den MINI Science Rumble toll. Gespannt bin ich auch auf den Niedrigseilgarten, der dieses Jahr zum ersten Mal angeboten wird.

D.S.: Sehr interessant finde ich die Projekte „Escape Game“ und „Escape Room“. Dabei muss man Rätsel lösen, um aus einem dunklen, abgeschlossenen Raum zu entkommen. Die Idee ist angelehnt an ein Computerspiel.

C.M.: Ihr seid ja beide seit einigen Jahren im Vorbereitungsteam. Viele Abläufe sind schon Routine, es gibt Standardbriefe, ein funktionierendes ProWo-Computer-Tool, eine Drop-Box für alle möglichen Dokumente und eine WhatsApp-Gruppe. Ist die Projektwoche organisatorisch gesehen ein Selbstläufer?

D.S.: Das kann man so nicht sagen. Vieles muss jedes Jahr neu organisiert werden. Zum Beispiel die Raumverteilung. Weil ich schon länger an der Schule bin, kenne ich die Gebäude mit ihren verschiedenen Räumen sehr gut, das ist ein Vorteil. Ich arbeite mit einem Raumzuweisungsprogramm, wo die Sonderwünsche der Projektleiter/-innen registriert und Doppelbelegungen angezeigt werden. Das Programm funktioniert zwar, aber denken muss ich immer noch selbst. Es gibt Vieles zu berücksichtigen: ob beim Präsentationsnachmittag etwas ausgestellt werden soll (dann muss das Projekt ebenerdig platziert werden), ob Waschbecken vorhanden sind, ob der Raum Beamer und Smartboard hat, ob bei einem lauten Projekt Nachbarprojekte gestört werden …

C.N.: Überraschenderweise gab es dieses Jahr kaum Probleme mit bestimmten Funktionsräumen. In anderen Jahren wollten alle die Küche nutzen, brauchten dringend PCs oder wollten in die Sporthalle. Dieses Jahr ist es irgendwie so hingekommen.

D.S.: Was auch jedes Mal viel Arbeit ist: die zahlreichen Listen. Es gibt Listen für die Klassenlehrer/-innen – damit sie wissen, wer aus ihrer Lerngruppe welches Projekt besucht – und Listen für die Projektleiter/-innen. Die müssen ausgedruckt und in die Fächer verteilt bzw. am Glaskasten ausgehängt werden. Das ist eine ziemlich zeitraubende Angelegenheit.

C.M.: Was ist Eure Motivation? Warum tut Ihr Euch das jedes Jahr wieder an?

D.S.: Ich organisiere gerne. Das liebe ich einfach.

C.N.: Dem kann ich mich nur anschließen. Ich finde es toll, wenn unsere Planungen aufgehen, wenn wir gemeinsam etwas auf die Beine stellen, wenn Kinder, Jugendliche und Erwachsene begeistert bei der Sache sind. Wir bekommen viele positive Rückmeldungen, und das motiviert uns jedes Jahr aufs Neue.

C.M.: Vielen Dank für das Interview! 


Von Ausgrenzung und ‚Gleichschaltung‘ – Sport im Nationalsozialismus

Stell dir vor, du wirst aus deinem Verein ausgeschlossen, weil du kein Parteimitglied bist. Stell dir vor, du darfst nur Fußball spielen, wenn du regelmäßige Dienste in der Jugendorganisation der Partei nachweisen kannst. Stell dir vor, dir droht beim Leichtathletikturnier eine Disqualifizierung, weil deine Haare zu lang sind. Stell dir vor, dein Kumpel erscheint plötzlich nicht mehr zum Training, weil er einer anderen Religion angehört …Was heute unvorstellbar scheint, war in der Zeit von 1933 bis 1945, unter der Diktatur der Nationalsozialisten, in deutschen Sportvereinen an der Tagesordnung. Auch der renommierte Fußballverein Eintracht Frankfurt bildet da keine Ausnahme. Aber der Verein setzt sich mit seiner Vergangenheit auseinander, auch mit diesem dunklen Kapitel seiner Geschichte. Davon konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Projektes „Sport im Nationalsozialismus“ überzeugen, als sie am Dienstag, dem 19. Juni 2018, im Rahmen der Projektwoche das Eintracht Frankfurt-Museum in Frankfurt/M. besuchten.

„Ich bin selbst kein aktiver Fußballer“, sagt Martin Huscher, Leiter des Projektes, auf der Zugfahrt nach Frankfurt. „Aber ich finde es toll, welche Begeisterung der Fußball auslösen kann und wie er unterschiedliche Menschen zusammenbringt. Umso schlimmer, wenn Rassismus, Intoleranz und Ausgrenzung Menschlichkeit und sportliches Miteinander zerstören, wie in der NS-Zeit geschehen. Unter diesem Blickwinkel möchte ich den Jugendlichen das Thema näher bringen.“

Zur Einführung hatten die Schüler/-innen am Tag zuvor Plakate gestaltet, auf denen sie die pädagogische Ideologie der Nationalsozialisten visualisierten. „Kinder sollten nach Meinung der Nazis stark werden und nicht schlau“, bringt es ein Schüler der 11. Jahrgangsstufe auf den Punkt. „Sie sollten ‚harte Kerle‘ sein, nicht ‚verweichlicht‘. Die ganze Erziehung zielte auf die Ertüchtigung für den Krieg ab.“ „Auch bei den Mädchen kam es vor allem auf das Körperliche an“, ergänzt ein anderer. „Sie sollten gesunde Mütter werden und dem ‚Führer‘ starke Soldaten gebären.“

Die Eintracht, so erfahren die Schüler/-innen beim Rundgang durch das Museum, galt wegen ihrer engen Verbindungen zum Frankfurter Judentum als „Juddeclub“. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten passte sich der Verein, der bis zu diesem Zeitpunkt laut Satzung „politisch und konfessionell auf streng neutralem Boden“ stand, den neuen Machthabern an und ließ sich, wie andere gesellschaftliche Gruppierungen zu dieser Zeit auch, für politische Propaganda missbrauchen. Jüdische Eintrachtler mussten den Verein verlassen. Während einigen die Flucht ins Exil gelang, wurden viele andere ermordet.

Im Anschluss an diesen Überblick können die Schüler/-innen in einem Workshop das Gelernte vertiefen. Die erste Arbeitsgruppe beschäftigt sich unter dem Blickwinkel der ‚Gleichschaltung‘ mit einem Schreiben der Eintracht-Vorstandes an die Vereins-Jugend vom Mai 1933, in dem die Jugend als „Hauptträger der nationalen Sammlung“ zur Mitarbeit am „neuen Deutschland“ aufgefordert wird. Dazu solle eine Versammlung stattfinden, die „als Pflichtveranstaltung angesetzt“ sei. „Von Mitgliedern“, so heißt es in dem Schreiben weiter, „die unentschuldigt nicht erscheinen, nehmen wir an, dass sie an der Neugestaltung des Vereinslebens kein Interesse haben und sich nicht in den Dienst der nationalen Sache stellen.“

In der zweiten Arbeitsgruppe geht es um das Thema Ausgrenzung. Die Schüler/-innen beschäftigen sich mit dem Briefwechsel zwischen dem Vereins-Vorstand und dem langjährigen Vereinsmitglied und zeitweisen Abteilungsleiter der Leichtathletikabteilung Paul Blüthenthal. Dieser hatte nach der Machtübernahme der Nazis seinen Austritt aus dem Verein erklärt. Aus dem Antwortschreiben geht hervor, dass der Verein nicht vorhat, in dieser Angelegenheit zu intervenieren. Die Vorsitzenden drücken zwar ihr Bedauern aus, erachten Blüthenthals Entschluss aber „für die derzeitige Lage als das einzig Richtige“. Blüthenthal wurde im April 1933 seine Zulassung als Anwalt entzogen. 1939 flüchtete er nach Chile, wo er 1947 starb. Seine Mutter, die er nicht mehr hatte ins Exil nachholen können, beging in dem Ghetto, in das man sie deportiert hatte, Selbstmord.

Mit dem Thema Jugend beschäftigt sich die dritte Arbeitsgruppe. Materialgrundlage ist hier unter anderem ein Sportausweis, aus dem hervorgeht, dass damals der Dienst in der HJ als Voraussetzung für die Vereinsmitgliedschaft galt. In einer Hörstation erfahren die Schüler/-innen von dem Zeitzeugen und Vereinsmitglied Alexander Loulakis, wie es sich anfühlt, wenn plötzlich die Religionszugehörigkeit auf dem Fußballplatz Thema wird oder der Jugendwart in HJ-Uniform auftaucht.

„Eintracht Frankfurt geht offen mit seiner Vergangenheit um“, betont Museumsleiter Matthias Thoma im abschließenden Gespräch. „Das ist zwar inzwischen bei fast allen Fußballvereinen Usus, aber die Eintracht ist sehr früh in diesen Prozess eingetreten.“ Thoma hat seine Diplomarbeit über „Fußball in der NS-Zeit“ geschrieben und arbeitet seitdem immer weiter an dem Thema. Sowohl in der museumspädagogischen Arbeit mit jungen Menschen als auch in der Arbeit mit den Fans sieht er dabei durchaus Erfolge. „Das Thema Fußball ist einfach ein guter Zugang. Jeder, der Sport treibt oder Mitglied in einem Verein ist, kann sich vorstellen, wie es sich anfühlen muss, plötzlich von der Gemeinschaft ausgeschlossen zu sein.“

Zum Abschluss der Projektwoche am Donnerstag Nachmittag werden die Schüler/-innen ihre Arbeitsergebnisse im Lernstudio (Haus E) präsentieren. Die Besucher/-innen dürfen gespannt sein.


Gruseln vorprogrammiert – die Projekte „Escape Game“ und „Escape Room“

Eine Reisegruppe kommt nachts in eine Herberge, die sich als Falle entpuppt. Die Dame des Hauses erscheint als Spukgestalt, bedroht die Gruppe und belegt das Haus mit einem Fluch. Der Reisegruppe bleibt nicht viel Zeit, um den Fluch zu brechen und aus dem „Puppenhaus“ zu entkommen. – Dies ist eine der Storys, die in den Projekten „Escape Game“ und „Escape Room“ entstanden sind.

„Der Spielgedanke ist einfach“, sagt Krisitin Schildwächter, die zusammen mit Catharina Krumay das Projekt „Escape Game“ leitet. „Die Teilnehmer/-innen müssen aus virtuellen Räumen und bedrohlichen Situationen entkommen, indem sie Geheimbotschaften entziffern und Rätsel lösen. Oder sie müssen einen Schatz finden.“ „Der Klassiker ist die tickende Bombe, die entschärft werden muss“, ergänzt Ronald Schmidt, Leiter des Projekts „Escape Room“. „Oder es müssen innerhalb kürzester Zeit Medikamente gefunden werden gegen den Ausbruch einer tödlichen Krankheit“.

Beide Gruppen haben den Gießener „Escape Room“ besucht, die eine am Montag, die andere am Dienstag. Dort haben sie sich Ideen geholt für ihre eigenen Räume und Szenarien. Der Neuntklässler Mike hat sich mit seinem Team die Story „Abschlussfahrt“ ausgedacht: „Unsere Spielsituation ist ein ganz normaler Schulraum“, erzählt er. „Die gemeine Putzfrau hat das Geld für die Abschlussfahrt versteckt. Die Spieler/-innen müssen verschiedenen Rätsel lösen, um das Zahlenschloss des Schrankes zu knacken, in dem sich das Geld befindet.“

Eine andere Gruppe hat sich die oben beschriebene Situation „Puppenhaus“ ausgedacht. „Angeregt durch den Gießener ‚Escape Room‘ hat die Gruppe tolle Ideen entwickelt“, erzählt Ronald Schmidt. „Das Lösen von Rätseln, das Kombinieren und Dechiffrieren macht den SchülerInnen einfach Spaß“, ergänzt Kristin Schildwächter. „Und für mich als Mathelehrerin ist es eine gute Möglichkeit, mathematisches und logisches Denken spielerisch zu fördern.“

Die Besucher/-innen haben beim Präsentationsnachmittag am Donnerstag die Möglichkeit, in den Räumen 304 bis 306 (Haus E) die verschiedenen Szenarien zu betrachten und durchzuspielen. Aber Achtung: Gruseln vorprogrammiert!


Aktionsraum Wald

Raus aus dem Klassenzimmer, rein in den Matsch – so lautet die Devise bei dem erlebnispädagogischen Projekt „Aktionsraum Wald“, das dieses Jahr zum achten Mal im Rahmen der Projektwoche stattfindet. 32 Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Jahrgangsstufe nahmen teil. Christina Müller hat am Rande des Präsentationsnachmittages mit Matthias Orth gesprochen, der das Projekt zusammen mit Svenja Lorenz leitet.

C.M.: Wie läuft Euer Projekt ab?

M.O.: Am ersten Tag starten wir mit einem gemeinsamen Lagerbau. Aus Waldmaterialien errichten wir Hütten und Sitzgelegenheiten und verschönern das Areal. Wettkämpfe mit Waldmaterialien stehen am zweiten Tag auf dem Programm: Wir bauen eine Murmelbahn, bowlen mit selbsthergestellten Kegeln, verpacken ein Ei nur mit Waldmaterialien so, dass es einen Sturz aus vier Metern Höhe übersteht. Bei dem Spiel „Spinnennetz“ werden zwischen den Bäumen Seile gespannt, durch die die Kinder hindurchschlüpfen müssen, ohne sie zu berühren. Am Mittwoch machen wir traditionell Geo-Cash mit abschließendem Stockbrotrösten und Würstchengrillen. Das Geo-Cash ist leider dieses Jahr aufgrund von fehlenden Mitfahrgelegenheiten nicht zustande gekommen. Aber es war auch so schön – wir saßen am Lagerfeuer zusammen, die Kinder spielten und tobten herum.

C.M.: Was lernen die Kinder in Eurem Projekt?

M.O.: Das lässt sich sehr gut an einem unserer beliebtesten Spiele zeigen: Dabei müssen mit einem selbstgebauten Transportsystem, an dem so viele Seile befestigt sind, wie es Mitspieler gibt, Holzstücke von A nach B getragen werden. Hier sind Koordination und Teamgeist gefragt. Die Spieler/-innen müssen sich gut absprechen, wie sie das Transportsystem navigieren. Stärkung des Gemeinschaftsgefühls, Stärkung der Einzelnen in der Gruppe, elementare Sinneserfahrungen – das sind unsere Ziele mit dem Projekt.

C.M.: Gibt es auch Kinder, die sich nicht schmutzig machen wollen?

M.O.: Anfangs schon. Gerade wenn es regnet – was in diesem Jahr zum Glück nicht der Fall war! – und alles matschig ist. Aber wir erleben immer wieder, dass sich die Kinder dann doch auf die neue Erfahrung einlassen. Und ziemlich schnell, oft schon am zweiten Tag, ist es den Kindern völlig egal, wie sie aussehen.

C.M.: Wo liegt das Waldareal, auf dem Ihr Eure Hütte gebaut und die Spiele gemacht habt?

M.O.: Neben der Sporthalle. Die Aktion ist mit dem Förster abgesprochen. Die Bauten bleiben ziemlich lange stehen und verfallen dann irgendwann.

C.M.: Kann man Eure Ergebnisse am heutigen Projektnachmittag besichtigen?

M.O.: Die Teilnehmer/-innen sind in Schichten eingeteilt. Die „Diensthabenden“ bringen Interessierte gerne zu dem Waldstück neben der Sporthalle und erklären ihnen, was wir gemacht haben.

C.M.: Vielen Dank für das Gespräch!


Das war die Projektwoche 2018

Donnerstag, 21. Juni 2018, 14 Uhr. Der Präsentationsnachmittag beginnt. Verteilt über den gesamten Schulcampus präsentieren sich die Projekte. In der Aula, auf dem unteren Sportplatz, im Glaskasten finden Aufführungen und Mitmachaktionen statt, der Duft von Bratwürstchen liegt in der Luft. – Wie war sie, die Projektwoche 2018? Hat alles geklappt, wie es geplant war? Wie war die Stimmung? Hier ein paar O-Töne:

Smart Girls – Computerspiele, Roboter und Codes

„In unserem Projekt ging es um Informatik. Wir haben mit ‚Calliope‘ Objekte mit Lichtern programmiert. Mit ‚Scratch‘ haben wir ein eigenes Spiel entwickelt. Einem Lego-Roboter haben wir Tanzen beigebracht und eine Projektführung einprogrammiert: Der Roboter fährt rum und nennt die Projektleiter und das Thema von jedem Projekt. Wir fanden es ganz okay, dass das Projekt nur für Mädchen war. Aber wenn noch ein paar Jungs dabei gewesen wären und Mist gemacht hätten, wäre es vielleicht noch lustiger gewesen.“ (Jessica und Lara, Jahrgangsstufe 8)

Sportlich in der Sprache baden

„Am ersten Tag haben wir in der Halle alles gespielt, was es an Spielen gibt, von Völkerball über Pyramidenball bis zu ‚Conquer the Flag‘. Die Teilnehmer/-innen aus den Jahrgängen 9 bis 11 konnten sich so richtig auspowern. Am zweiten Tag waren wir Beachvolleyball spielen im Freibad, das war auch cool. Den Abschluss bildete eine sehr schöne Wanderung rund um Grünberg. Eigentlich war unser Projekt als bilinguales Projekt geplant. Es sollte Englisch und Französisch gesprochen werden, das wollten wir mit Sport und Freizeit verbinden. Das hat nicht so ganz geklappt, da wir nur zwei französischsprachige Projektteilnehmer hatten. Macht aber nichts, es hat auch so Spaß gemacht.“ (Rüdiger Kramer)

MINI Science Rumble

„Wir sind aus der 6 a, das ist die Sportklasse. Unsere Klasse hat einen MINI Science Rumble vorbereitet. Zuerst haben wir Kleingruppen gebildet, die sich jeweils ein Experiment zu den Themen Ton, Licht und chemische Substanzen ausgesucht haben. Unser Projektleiter, Herr Goldstein, hat dann die Experimente vorgeführt. Danach haben wir sie eingeübt. Es gab zuerst ein bisschen Streit, weil wir alle so aufgeregt waren. Aber als wir ein bisschen Übung hatten, wurden wir lockerer. Heute am Präsentationsnachmittag haben wir dann den MINI Science Rumble aufgeführt. Es hat alles geklappt, auch das Stück mit den Boomwhackers, das wir mit dem Schlagzeuger der Schulband zusammen gespielt haben. Uns hat das Projekt sehr gut gefallen, vor allem, weil wir als Freundinnen zusammenarbeiten konnten.“

Filmprojekt

„Wir haben einen Film gedreht, in dem es um einen Kriminalfall geht. In einem Museum ist ein Diamant ausgestellt, der geklaut wird. Die Kommissarinnen müssen den Dieb finden. Ein weggeschmissenes Schokopapier bringt sie auf seine Spur. Zuerst haben wir mit der Schulkamera gefilmt, aber die hat den Geist aufgegeben. Dann haben wir die Privatkamera unserer Projektleiterin genommen. Mir hat das Filmprojekt Spaß gemacht, den anderen Teilnehmern, die aus den Jahrgangsstufen 5, 6 und 8 kamen, auch. Ich kann mir vorstellen, später mal etwas mit Film und Medien zu machen.“ (Tim, Jahrgangsstufe 5) 

Nähen

„Wir haben Taschen, Geldbörsen und Schlüsselanhänger zum Verkauf hergestellt. Ich hatte in der 7. Klasse schon mal Unterricht im Nähen, aber manche von haben das Nähen im Projekt ganz neu gelernt. Das meiste haben wir mit Nähmaschinen gemacht, aber kleinere Sachen wie Knöpfe oder Reißverschlüsse musste man auch von Hand nähen. Ich war sehr zufrieden, wenn ich ein Produkt fertiggestellt hatte. Wir hatten sogar zwei Jungs in der Gruppe, aber ich bin mir nicht sicher, ob das Projekt genau das war, was sie sich vorgestellt hatten.“ (Eine Neuntklässlerin) 

Im Museum

„Eigentlich hatten wir geplant, wie in den drei letzten Jahren zur aktuellen Sonderausstellung im Grünberger Museum zu arbeiten. Das war aber dieses Jahr nicht möglich, weil aus Krankheitsgründen keine neue Sonderausstellung entstehen konnte. So haben wir uns mit den derzeitigen Museumsobjekten beschäftigt. Einige der 11 Teilnehmer/-innen aus den Jahrgangsstufen 9 bis 11 haben Plakate entworfen, die für den Malwettbewerb zur laufenden Sonderausstellung ‚Fachwerk‘ werben. Andere Schüler/-innen haben sich mit der Sage von dem Lämmchen und mit dem Barfüßerkloster beschäftigt. Wieder eine andere Gruppe hat einen Fragebogen entworfen mit Suchaufträgen für jüngere Schüler/-innen, die das Museum besuchen. Die Stimmung in der Gruppe war sehr gut, die Schüler/-innen haben sich offensichtlich wohlgefühlt im Museum. Das finde ich als Museums-Fan und ehrenamtliche Mitarbeiterin sehr wichtig. Ich wünsche mir, dass das Museums-Projekt fortgeführt wird, wenn ich nach diesem Schuljahr in den Ruhestand gehe.“ (Gabriele Gareis-Stammler)

Schulbänke

„Wir haben die einzelnen Holzteile, die unser Projektleiter schon zugeschnitten hatte, zusammengebaut. Eine Bank haben wir knallrot gestrichen, die andere in den Farben des Regenbogens. Mir hat die Arbeit Spaß gemacht. Auch den anderen Teilnehmern – insgesamt waren wir 20 Leute – hat es gefallen. Die Stimmung war gut.“ (Eine Achtklässlerin) 

Schmuck und Dekoartikel

„Wir haben Perlenbäume aus Draht und Knöpfen, Halsketten und Armbänder hergestellt. Mit Servietten-Technik haben wir Blumentöpfe verziert. 23 sehr nette Mädchen aus dem Jahrgang 7 haben teilgenommen. Das Projekt ist offen für beide Geschlechter, aber die Interessen der Jungs liegen in diesem Alter wohl eher im sportlichen Bereich. Wir haben ruhige Musik gehört und uns drei Vormittage lang ganz in diese einfachen Tätigkeiten vertieft. Das war sehr entspannend.“ (Inga Bittendorf und Stefanie Gimbel)

Zumba

„Wir hatten eine Zumba-Lehrerin, sie hat die Bewegungen und Schritte zu passender Musik vorgemacht, und wir mussten sie Reihe für Reihe nachtanzen. Wir haben gelernt, dass Zumba eine Mischung aus Fitness und lateinamerikanischen und internationalen Tänzen ist. Man kann Zumba zu jeder Musik tanzen. Für den Präsentationsnachmittag haben wir einen Tanz zu ‚Limbo‘ von Daddy Yankee eingeübt. Alle hatten Spaß. Es war sehr lustig, gerade, wenn mal etwas nicht geklappt hat.“ (Zwei Zehntklässlerinnen)