Gießener Anzeiger vom 21.02.2025

Innenstaatssekretär Rößler begrüßt die Teilnehmer zum CrashKurs. Foto: PPMittelhessen © PPMittelhessen

Viel Lob für »CrashKurs« für Fahranfänger der Polizei an der Theo-Koch-Schule.

Grünberg (red). Das neue Verkehrspräventionsprogramm »CrashKurs« der Polizei Hessen soll vor allem Fahranfängerinnen und Fahranfänger erreichen. Das Ziel des Programms ist es, die jungen und noch unerfahrenen Verkehrsteilnehmenden über Risiken und Gefahren im Straßenverkehr zu informieren und zu sensibilisieren. Eine solche »CrashKurs«-Veranstaltung wurde nun in der Theo-Koch-Schule in Grünberg durchgeführt.

Bei der neuen Initiative arbeitet die Polizei gemeinsam mit anderen Rettungskräften wie Feuerwehren, Rettungsdiensten, Krankenhausbeschäftigten und der Notfallseelsorge eng mit daran interessierten Schulen zusammen. Auch Bestattungsunternehmen sind teilweise daran beteiligt.

Die Vorphase und Nachphase des CrashKurses wird dabei von Lehrkräften übernommen, indem Themenbereiche in passende Unterrichtsfächer integriert werden. Die Hauptphase besteht aus einer Veranstaltung, in der Rettungskräfte von ihren Erlebnissen bei Verkehrsunfällen berichten. Diese sehr ehrlichen Schilderungen sollen einen langfristigen Eindruck bei den Schülerinnen und Schülern hinterlassen und im Optimalfall das eigene Handeln entsprechend positiv beeinflussen.

Schon morgens sahen die ankommenden Schülerinnen und Schüler in Grünberg nicht nur die Einsatzfahrzeuge von Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr auf dem Schulhof stehen, auch der Wagen eines Bestattungsunternehmens war Teil der Ausstellung. Hierdurch wurde bereits erkennbar, dass das Präventionsprogramm konkret auch die schlimmsten Unfallfolgen thematisiert. Ganz im Sinne des Slogans »Realität erfahren. Echt hart.«

Innenstaatssekretär Martin Rößler und Polizeipräsident Torsten Krückemeier waren bei der Veranstaltung ebenfalls anwesend. »Ich freue mich sehr, dass eine weitere mittelhessische Schule an dem CrashKurs teilnimmt. Für mich ist es besonders schön, die Umsetzung dieses neuen Präventionsprogramms begleiten zu dürfen, nachdem ich mich 2019 in meiner Zeit als Verkehrsreferent im Innenministerium dafür eingesetzt habe, dass wir als Polizei Hessen das Konzept CrashKurs aus Nordrhein-Westfalen übernehmen. Seit Jahren befinden sich die Unfallzahlen mit Menschen unter 25 Jahren auf einem hohen Niveau – oft mit weitreichenden Folgen. Wir hoffen, dass die folgenden Schilderungen und Darstellungen zu einem Umdenken führen«, sagte Krückemeier dazu.

Er dankte Innenstaatssekretär Martin Rößler dafür, dass dieser sich von dem Engagement der vielen Beteiligten persönlich ein Bild mache. »Weiterhin gilt mein besonderer Dank allen, die an dieser Veranstaltung mitwirken«, so der Polizeipräsident.

Während eindrückliche Bilder von Verkehrsunfällen gezeigt wurden, schilderten verschiedene Rettungskräfte ihre Erfahrungen bei Unfällen in der Region.

Die Berichte machten nicht nur die Herausforderungen in den verschiedenen Berufen der »Rettungskette« deutlich, sie zeigten auch die oftmals weitreichenden Auswirkungen eines »kleinen Fehlers«: Ob es der Blick auf das Handy ist, der nicht angelegte Anschnallgurt, die überhöhte Geschwindigkeit oder die Ablenkung aus anderer Ursache: Sekunden können über das weitere Leben mehrerer Menschen entscheiden.