Grünberg Theo-Koch-Schule TKS Verabschiedung Abiturienten Gallushalle Ehrungen alle geehrten Schüler Foto: dis

Grünberg Theo-Koch-Schule TKS Verabschiedung Abiturienten Gallushalle Ehrungen alle geehrten Schüler (Foto: dis)

Gießener Allgemeine Zeitung vom 02.07.2015

Grünberg (dis). Der Abiturientenjahrgang 2014/15 der Theo-Koch-Schule (TKS) ist im Rahmen einer Feier in der Gallushalle verabschiedet worden. Nach dem musikalischen Auftakt durch die TKS-Schülerband unter Benjamin Schön mit dem Titel »Crazy« trat Schulleiter Jörg Keller ans Rednerpult.

Neben dem Hinweis, dass die Feier erstmals im neuen Gewand in der Gallushalle stattfinde, stellte er die Frage, was man jungen Menschen mit auf den Weg gebe? Zahlreiche Möglichkeiten hätten sich für ihn angeboten, doch sich über den Wert der Bildung, den nunmehr eigenverantwortlichen Weg und den Wert des Abiturs auszulassen, wurde nicht in Betracht gezogen. Da war die Fragestellung, »Ist das Abitur auch Reifezeugnis?« schon interessanter, denn das Abiturzeugnis ist eine Urkunde über die Hochschulreife.

Es scheine allerdings längst eine Mobilisierung gegen das heutige Abitur zu geben, und als »Running Gag« hätten sich inzwischen Sätze wie »Längst ist die Jägerprüfung anspruchsvoller als das Abitur« etabliert. Dahinter stecke oft ein Unbehagen angesichts eines angeblich »hinterhergeworfenen Abiturs« oder eine Kritik an der heutigen Jugend. Keller zitierte Sätze über die Jugend aus der Zeit der Sumerer (3000 v. Chr), aus der Zeit des Sokrates’ (470 bis 399 v. Chr.) oder aus einer Umfrage von 2014, die zeigten, dass seit Jahrhunderten jede Generation den Verfall der Umgangsformen beklage.

Eine Jugendstudie aus dem Jahr 2010 zeichne ein anderes Bild: »Jugendliche schreiben mehr denn je Leistung und Bildung groß, um sich gegen unsichere Zukunftsperspektiven zu wappnen. Gestützt auf den emotionalen Rückhalt der Eltern und die eigenen Bildungserfolge blicken die allermeisten Jugendlichen trotz Wirtschaftskrise und unsicherer Zukunftsaussichten erstaunlich optimistisch nach vorn.«

Dies nehme er zum Anlass, so Schulleiter Keller, den Eltern Dank und Anerkennung auszusprechen, denn in den vergangenen Wochen und Monaten seien sie gefordert gewesen, ihren Kindern in schwierigen Situationen Rückhalt zu geben. Auch das Kollegium habe seinen Teil zum Erfolg beigetragen. Er dankte Oberstufenleiter Marcel Jochim, der das inzwischen sehr aufwendige Abitur gewohnt geräuschlos organisiert und dabei immer wieder ein offenes Ohr für Fragen des Kollegiums und vor allem die Anliegen und Sorgen der Schüler gehabt habe. Der Jahrgang sei stark gewesen, lobte Keller. Neben Spitzenleistungen haben sich viele aktiv im Schulleben eingebracht. Der Direktor dankte der Schülerband unter Benjamin Schön und Berthold Hahn, der letztmals das Blasorchester leitete, für ihren Einsatz in der Feierstunde – ebenso dem scheidenden Ulrich Ebinger für sein Engagement bei Projekten.

»Gesellschaft erwartet Ihre Beiträge«

Schuldezernentin Dr. Christiane Schmahl wies auf die Bedeutung des Tages hin. Jetzt hätten die Schüler viele Möglichkeiten sich zu entscheiden. Sie forderte dazu auf, die Chancen zu ergreifen und sich auch ehrenamtlich sowie politisch in der Gesellschaft einzubringen. Stefan Rautenberg vom Schulelternbeirat betonte in launigen Worten, dass dies ein besonderer Tag für alle sei. Man müsse die Eltern würdigen, die ihren Kindern beim Erreichen des Ziels immer zur Seite gestanden hätten. Mit Blick auf die Schüler sagte er: »Die Gesellschaft erwartet ihre Beiträge!«