1500 Euro für die Flüchtlingshilfe: Die Schülergruppe »Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage« übergibt den Erlös der Benefiz-Gala an Pfarrer Hermann Wilhelmy

1500 Euro für die Flüchtlingshilfe: Die Schülergruppe »Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage« übergibt den Erlös der Benefiz-Gala an Pfarrer Hermann Wilhelmy.

Gießener Allgemeine Zeitung vom 19.11.2015, Seite 43

»Schule ohne Rassismus«-Gruppe der Theo-Koch-Schule spendet Gala-Erlös

G r ü n b e r g / G i e ß e n (pm). Eine Spende in Höhe von 1500 Euro konnte kürzlich von einer Delegation der Theo-Koch-Schule Grünberg im Religionspädagogischen Institut Gießen an Pfarrer Wilhelmy übergeben werden. Der Erlös der Benefiz-Gala »Open.Fair« der TKS im Juli sollte an die evangelische Flüchtlingshilfe in Gießen gehen.Organisiert worden war die Gala von der Gruppe »Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage« (SoR-SmC), die sich 2014 gebildet hat und in der sich unter Leitung von Projektkoordinatorin Andrea Schmidt 30 Schüler engagieren. Mit Unterstützung des Unternehmers Dirk Bender und dem Internationalen Bund, für den Sozialarbeiterin Harriet Fay tätig war, stellte die Gruppe ein abendfüllendes Programm auf die Beine.

Die Schüler engagierten sich aber auch an anderer Stelle. So unterstützten sie den Gießener Verein »an.ge.kommen« bei einer Sammlung zur Ausstattung von Flüchtlingskindern mit Schulutensilien, wie Therese Keil, Lucia Fischer-Wasels und Kai Sames berichteten. Ein nicht unerheblicher Teil ging nach Grünberg, da an der TKS die Themenbereiche »Flüchtlinge und Flucht« nicht nur Unterrichtsstoff sind, sie begegnen den Jugendlichen im Alltag der Schule in vielfacher Weise. So ist es gelungen, vier Intensivklassen mit etwa 70 jungen Migranten in den ohnehin knappen Raumbestand zu integrieren.

Darüber hinaus wird einem großen Teil des Kollegiums die Möglichkeit der Fortbildung gegeben, um den Unterrichtsanforderungen gerecht zu werden, wenn verstärkt Schüler aus den Intensivklassen in die Regelklassen übergehen sollen, erläuterte Direktor Jörg Keller zum derzeitigen Stand an der TKS. Pfarrer Wilhelmy, der seit annähernd zwölf Jahren in der Flüchtlingsseelsorge tätig ist, berichtete im Verlauf des Gesprächs auch von der starken Veränderung seiner Arbeit im Verlaufe insbesondere dieses Jahres. Die Flüchtlingsthematik sei zum zentralen Thema geworden und schon lange nicht mehr nur als Sache der Politik zu bewerten.Vor allem die in den letzten Monaten neu gegründeten Gruppen und Initiativen seien mit ihrem Engagement sehr nah an den Menschen. Häufig auch in einer Weise, wie es die schon lange bestehenden Organisationen aus verschiedenen Gründen nicht vermögen.

Spendengeld für Grünberg

Wilhelmy setzt auf Dialog und Vermittlung und nicht auf Provokation; die dabei unvermeidlichen Spannungen gelte es auszuhalten. Entsprechend galt sein Lob auch der Haltung der Schülergruppe, sich starkzumachen gegen Ausgrenzung, gerade angesichts des Umstandes, dass Flucht und Flüchtlinge nach anfänglichem Verständnis für die Notlage in Teilen der Bevölkerung zunehmend anders beurteilt werden und die Ablehnung zum Teil auch stark formuliert wird. Auf den Dialog setzte er auch mit den Schülern, die er bezüglich der Entscheidung, wofür das Geld denn genau verwendet werden soll, mit einbezog. Insbesondere Kindern und Jugendlichen unter den Flüchtlingen soll die Spende aus Grünberg zugutekommen.

Und auch die SoR-Gruppe hat bereits weitere Aktionen geplant, wie etwa die Pflege einer Weihnachtstradition mit jugendlichen Flüchtlingen im Advent: Geplant ist ein gemeinsames Plätzchenbacken. (Foto: pm)