Sonntag Morgenmagazin vom 14.04.23

Der Fachbereich Deutsch als Zweitsprache der Theo-Koch-Schule in Grünberg läutete die Ferien mit einem gemeinsamen Fastenbrechen in der Mensa der Schule ein.

Eingeladen hatten der Fachbereichsleiter Nico Gehle und Meron Asefaw, der selbst den Ramadan fastet. »Wir haben einige muslimisch gläubige Schülerinnen und Schüler und wollten gerne gemeinsam das Fasten brechen«, so Asefaw.

Der Ramadan ist der neunte Monat des islamischen Fastenmonats und in diesem Monat fasten die gläubigen Muslime vom Morgengrauen bis zum Sonnenuntergang. Es ist ein Monat der Dankbarkeit, zudem hat dieser Monat eine besondere spirituelle Bedeutung für die Gläubigen, da in diesem Monat das zentrale Schriftwerk des Islams, der Koran, offenbart wurde. Da in den vier Klassen des Fachbereichs viele unterschiedliche Nationen vertreten sind, waren alle eingeladen. »Wir freuen uns sehr, dass auch einige ukrainische Schülerinnen und Schüler an der Feier teilgenommen haben«, führte Gehle aus.

Um kurz nach 20 Uhr begann das Fastenbrechen mit dem Gebetsruf in Richtung Mekka, den der 15-jährige Mohammed Sayed Hussaini ausgerufen hat. »Ich hatte Gänsehaut«, sagten einige. »Es war sehr schön, unsere Schülerinnen und Schüler in einem außerschulischen Kontext zu sehen. Ich habe noch nie an einem Fastenbrechen teilgenommen und bin sehr dankbar, dass ich dabei sein durfte. Heute Abend habe ich viel dazu gelernt«, resümierte Lehrerin Alice Werner.

Das Buffet war reich mit Köstlichkeiten aus der türkischen, arabischen, persischen und ukrainischen Küche gedeckt. Kurz nach der Eröffnung versammelte sich eine Gruppe zum weiterführenden Gebet. »Viele der Kinder in unserem Bereich kennen das gemeinschaftliche Fastenbrechen aus ihren Heimatländern und vermissen derartige Veranstaltungen hier. Wir wollten ihnen und allen anderen Beteiligten Gefühle der Zugehörigkeit, Gemeinschaft und Anerkennung vermitteln. Niemand wird ausgeschlossen. Das Fastenbrechen hat verschiedene Facetten und wir können sie alle gemeinsam erleben. Das ist das Schöne daran«, so Asefaw. Am Ende des Abends war sich das Lehrteam einig: »Das wollen wir beibehalten. Es war ein besonderer Abend.«