Teilnahme am Projekt „Gießener Jugendliche forschen“

Im Jahr 2018 nahmen insgesamt vier Schülergruppen aus unterschiedlichen Jahrgangsstufen der Theo-Koch-Schule am Projekt „Gießener Jugendliche forschen“ teil. Das Projekt ist eine Kooperation der Hermann-Hoffmann-Akademie für junge Forscher und dem Institut für Biologiedidaktik der Justus-Liebig-Universität Gießen. Bei diesem Projekt erforschen Schülergruppen aus unterschiedlichen Schulen des Landkreises eigene Forschungsthemen aus den Bereichen Biologie, Chemie, Mathematik, Physik oder Technik im Zeitraum von Mai bis November.

Das Besondere hierbei ist, dass es sich bei dem Projekt nicht um einen Wettbewerb handelt, bei dem nur die erfolgreichsten Gruppen am Ende geehrt werden. Man hat es sich zur Aufgabe gemacht junge Menschen langsam an das naturwissenschaftliche Arbeiten heranzuführen. Die Projekte müssen nicht unbedingt bis zum Ende der Projektphase abgeschlossen sein. Auch Teilergebnisse oder erste Erkenntnisse können als vorläufiger Abschluss gelten.

Während der gesamten Projektzeit wurden die Schülerinnen und Schüler bei der Entwicklung, Durchführung und Präsentation ihrer Forschungsprojekte durch studentische Mentoren und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bzw. Arbeitsgruppen der Justus-Liebig-Universität Gießen betreut.

Am Freitag, den 16. November 2018 stellten alle Gruppen auf dem Wissenschaftsfestival in der Herrmann-Hoffmann Akademie ihre Arbeiten in Form von selbst gestalteten Plakaten einer Expertenjury und der Öffentlichkeit vor. Dabei mussten sie sich vielen kritischen Nachfragen stellen. Am Ende einer sehr gelungenen Abschlussveranstaltung wurden alle Beteiligten und vor allem die Schülergruppen noch ausgiebig für ihr über den Unterricht hinausgehendes Engagement geehrt.

Nachfolgend werden die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler der TKS und ihre Projekte kurz vorgestellt:

Lucie Dörr, Anastasia Jemeljanova, Julian Menz und Aiden James Peterson aus den Jahrgangsstufen 6 und 7 forschten nach natürlichen Substanzen, die Borkenkäfer davon abhalten sollen, Bäume zu befallen. Borkenkäfer sind ein ernst zu nehmender Schädling für Wälder. Da im Allgemeinen bekannt ist, dass viele Pflanzen sich vor Fressfeinden mit Bitterstoffen schützen, war die Ausgangsüberlegung der Gruppe, ob nicht auch Borkenkäfer Pflanzen mit vielen Bitterstoffen ausweichen. In diesem Zusammenhang extrahierten die Schülerinnen und Schüler Bitterstoffe aus Pflanzen, trugen es auf die Rinde von Bäumen auf und beobachteten in kleinen Terrarien, ob das behandelte Holz von den Käfern befallen wurde. Ob Bitterstoffe Borkenkäfer abwehren, konnten sie abschließend noch nicht nachweisen, aber aus den ersten Ergebnissen ergaben sich andere Forschungsfragen, denen die Schülerinnen und Schüler im nächsten Durchgang nachgehen wollen.

Alexander Luft, Zoe Weiß, Ben Pilger und Leon Gessel aus der Jahrgangsstufe 6 interessieren sich sehr für Unterwasserwelten. Aus diesem Grund entschieden sie sich für den Bau eines U-Bootes aus Alltagsmaterialien. In diesem Zusammenhang beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler zunächst mit kleinen Experimenten zum Auftrieb. Nachdem sich Backpulver als gute Alternative für ihre Planungen herausstellte, wurde noch ein Prototyp des U-Bootes gebaut. Dieses soll beim Durchgang im nächsten Jahr weiterentwickelt und mit einem Motor ausgestattet werden.

Jana Krüger, Gabriel Schlosser, Fabienne Schumacher und Luca Halbich aus der Jahrgangsstufe 7 waren fasziniert von dem Gedanken, eine eigene Drohne zu bauen. Dazu benötigten sie möglichst leichtes Material, dass einfach zu bearbeiten ist. Die Wahl viel auf Balsaholz, weil Balsaholz leicht zu verarbeiten ist, ein niedriges Gewicht hat und eine gewisse Stabilität liefert. Im Anschluss wurden Baupläne gezeichnet und anhand dieser Pläne die Drohne aus Balsaholz gebaut. Zum Schluss wurde die Drohne mit einem Motor versehen. Abschließend kam die Gruppe zu Ergebnis, dass sich Balsaholz für solche Zwecke eignet. Die Flugfähigkeit scheiterte leider nur an der Elektronik.

Mascha Theiß und Juliane Uhlig aus der Jahrgangstufe 10 beschäftigten sich mit dem Thema „Beobachtungen in Ökosystemen“. Ursprünglich wollten die beiden eine Drohne bauen, mit deren Hilfe man Tiere in Walgebieten beobachten kann, ohne diese nennenswert zu stören. Dieses Vorhaben erwies sich leider als zu aufwendig, deswegen beschränkten sich die beiden auf Beobachtungen an zwei äußerlich sehr unterschiedlich gestalteten Gewässern im Lehnheimer Wald. Dort führten sie physikalische, chemische und biologische Gewässeruntersuchungen durch. Die beiden Schülerinnen entdeckten auf ihren Exkursionen eine große Vielfalt an Tierarten und Tierspuren. Diese wurden mit Hilfe von Literatur bestimmt. Außerdem fanden sie heraus, dass sich die beiden Gewässer trotz unterschiedlichem Aussehen nicht nennenswert in ihrer chemikalischen Zusammensetzung unterschieden.

Insgesamt waren sich alle Schülerinnen und Schüler darüber einig, dass es eine sehr gute Entscheidung gewesen war, an dem Projekt teilzunehmen. Drei der vier Gruppen planen, ihre Forschungen im nächsten Durchgang fortzusetzen. Im Rahmen unseres Mint-EC-Profils wäre es natürlich wünschenswert, wenn sich im nächsten Jahr noch weitere Schülerinnen und Schüler der TKS für dieses schöne Projekt begeistern ließen.