Gießener Anzeiger vom 21.02.2020, S. 43

Die 20. Hirschegg-Fahrt bereitete den Theo-Koch-Schülern erneut viel Freude. Nicht nur am Berg. Foto: TKS

Grünberger Theo-Koch-Schüler zum 20. Mal im Kleinwalsertal / Teilnehmer übernehmen eine Woche lang viel Verantwortung zum Wohle aller

GRÜNBERG (red). Als durchaus abwechslungsreich dürfte die insgesamt 20. Hirschegg-Fahrt der Theo-Koch-Schule Grünberg in Erinnerung bleiben, denn das Wetter im Kleinwalsertal hielt für die Schüler der Jahrgangsstufe 11 in diesem Jahr eine große Vielfalt bereit.

So erlebten die etwa 60 Schüler einige Tage mit purem Sonnenschein und Plusgraden, aber eben auch einige Tage mit insgesamt bis zu 80 Zentimeter Neuschnee. Höhepunkt dieses Wetter-Straußes war dann sicherlich der kurzzeitige Sturm mit orkanartigen Böen, der die Grünberger Oberstufenschüler für knapp zwei Stunden in ihre Herberge, das Heuberghaus, zwang. Wie immer bezogen sie ihr Quartier bei Familie Hofmann in der Selbstversorger-Hütte oberhalb des beschaulichen Alpenortes Hirschegg.

Nach fast zehn Jahren gemeinschaftlicher Zusammenarbeit, erstmals ohne die benachbarte Gallusschule, die aufgrund nur weniger Anmeldungen leider passen musste.

Das Projekt Rollen, Fahren, Gleiten ist seit Jahren fester Bestandteil des Schulprogramms und erfreut sich konstant hoher Beliebtheit. Ein wichtiger Grund für diese Sympathien dürfte in dem zugrunde liegenden Konzept zu finden sein, denn die Schüler übernehmen in diesen sieben Tagen Verantwortung, die über ihr alltägliches Engagement deutlich hinausgeht. „Hier muss jeder für die Gemeinschaft einstehen und seine Aufgaben zum Wohl aller erfüllen“, so Michael Schmitt, der Leiter der Fahrt. Aufgaben, die übernommen werden müssen sind zum Beispiel Essen kochen oder die sanitären Einrichtungen sauber halten.

Daneben leben die Schüler in 1400 Metern Höhe auf engstem Raum miteinander, was Rücksichtnahme, Respekt und Höflichkeit erfordert. „Hier wird gerade im sozialen Bereich ein hohes Maß an Kommunikation und Kooperation von allen verlangt und ihnen mitgegeben“, weiß Schmitt um die besonderen sozialen Lernbereiche und lobt in diesem Zusammenhang speziell die reibungslosen Abläufe rund um das Küchenteam von Edith Müller und Monika Hiete.

Im sportlichen Bereich lernten die Schüler, aber ebenso ihre Grenzen neu zu definieren, denn für viele war es der erste Kontakt mit den bis dato unbekannten Sportarten Skifahren und Snowboarden. In den Sportkursen bereits in Praxis und Theorie vorbereitet, wurden nun in Hirschegg mitunter die ersten Erfahrungen auf gleitendem Sportgerät gemacht oder weiter ausgebaut und gefestigt. So waren am Ende letztlich alle traurig, nach sieben Tagen das liebgewonnene Domizil in der beeindruckenden Bergwelt des Kleinwalsertals zu verlassen und ins heimische Grünberg zurückkehren zu müssen. Wie immer zog das Hirschegg-Team mit Lisa Schlaefcke, Caroline Amend, Anne Traub, Oliver Thelen, Rüdiger Kramer, Sebastian Müller, Tobias Wagenknecht, Maximilian Krause, Bernd Glatthaar und Michael Schmitt ein durchweg positives Fazit und blickt bereits jetzt gespannt in Richtung kommender Fahrten.